Etwa zehnjähriges Mädchen frontal stehend, mit einer Zeitung unter dem Arm. Reproduktion einer Zeichnung von Julie Wolfthorn (1864-1944), aus: Wachtfeuer, Nr. 73 (1916), Seite 7.
Das Titelbild zeigt in Korrespondenz zum Titel "Wachtfeuer" Soldaten am nächtlichen Feuer (Reproduktion nach Ilse Schütze-Schur), Seite 2 Flüchtlinge (Julie Wolfthorn), Seite 4 Überfahren (Radierung von Käthe Kollwitz), Seite 6 Schwere Arbeit (Martha Dehrmann) und Seite 7 Meine Zeitungsfrau im Kriegsjahr 1915 (Julie Wolfthorn).
Der wirtschaftliche Verband der Künstler Berlins gab zwischen 1914 und 1925 die Zeitschrift "Wachtfeuer. Deutsche Künstlerblätter" heraus. Zunächst von Kriegsbegeisterung getragen (Untertitel: Künstlerblätter zum Krieg 1914/1916, zum Jahr 1917 geändert auf 1914/17 etc.), entwickelte sie sich angesichts der zunehmend schwierigen wirtschaftlichen Lage der Künstler im Ersten Weltkrieg und der Hunger- und Inflationszeit zu einem Unterstützungsprojekt für die Künstler. Anders als etwa der satirische "Simplicissimus" (1896-1944) war sie eher affirmativ. Die kleinen Hefte wurden im Berliner Zirkel-Verlag herausgegeben und umfassten je Heft nicht mehr als acht Seiten, überwiegend mit ganzseitigen Illustrationen sowie kurzen Texten, auch Gedichten. Der Preis für die Hefte betrug 1914 noch 20 Pfennige, 1918 30 Pfennige das Stück und erschien wöchentlich. Otto Dorn war der Schriftleiter, u.a. mit den Namen folgender Mitarbeiter wurde auf der Rückseite geworben: Hans Baluschek, Emil Döpler, Magnus Zeller, Heinrich Zille.
Altbestand Märkisches Museum.
Reproduziert in der Zeichnung re. u. die Signatur "Julie Wolfthorn", darunter im Druck "Julie Wolfthorn.", Mi. u. "Meine Zeitungsfrau im Jahre 1915."