Wenngleich Heiliger für seine kleinformatigen Skulpturen selten mit Modellen arbeitete, fertigte er für die Großskulpturen der 1980er Jahre häufig Maquetten aus Pappe und Draht an, um seinen Mitarbeitern die plastische Idee genauer zu vermitteln. Die Maquette war in der Regel, so auch für die Arbeit „Tag und Nacht“ für den Vorplatz des Verwaltungsgebäudes des Mercedes-Benz-Konzerns in Stuttgart-Untertürkheim, nur eine grobe Skizze der Gesamtform. Im Zuge der Übertragung ins Großformat brachte der Künstler immer wieder Änderungen oder Ergänzungen an. Heiliger ist nie mit einem festen gedanklichen Konzept ans Werk gegangen, sondern betrachtete die Ausführung einer Plastik oder Skulptur stets als integralen Teil des kreativen Prozesses.