Der Kaufmann Albert Prochnow in Finsterwalde und der Kaufmann Berthold Bergemann in Berlin schließen als Inhaber der in Finsterwalde ansässigen Firma “Niederlausitzer Fahrradwerke Prochnow & Bergemann oHG“ am 17. Dezember 1901 in Finsterwalde vor dem Notar im Bezirk des Königlichen Kammergerichts zu Berlin Justizrat Albert Hoefer einen Auseinandersetzungsvertrag. Darin überlässt Prochnow seinem Kompagnon Bergemann die Vorräte und Außenstände der Berliner Filiale, Prochnow übernimmt mit Bergemanns Zustimmung das in Finsterwalde betriebene Geschäft und führt es unter der bisherigen Firma fort. Für den Ausgang des noch schwebenden Prozesses der Firma gegen die Firma Fahrradartikel-Industrie M. Offenberg in Berlin werden besondere Festlegungen, mehrheitlich zugunsten von Bergemann, getroffen.
Der Vertrag ist eingetragen im Notariats-Register des Jahres 1901 unter Nr. 737. Es handelt sich um die auf Bl. 1r als „Zweite Ausfertigung“ betitete Ausfertigung des Protokolls für Bergemann, ausgefertigt in Finsterwalde am 18. Dezember 1901, beglaubigt durch Unterschrift und (rotes Lack-)Siegel des Notars Hoefer.
Vorn auf Bl. 1r preußische grüne 1 1/2-Mark-Stempelmarke, Stempel und Unterschrift des Notars Hoefer mit Bestätigung der Stempelgeldzahlung am 18. 12. 1901. Ferner ebenda rechts oben Bestätigung Hoefers vom selben Tag über die Verwendung von 33 Mark Stempel für die Urschrift. – Bl. 4v oben links mit Tinte, wohl von Bergemann: „Firma abmelden“. – Kein Wasserzeichen.
Provenienz: Erworben 2024 im Trödelhandel in Berlin.