In der Fliegerei dienen Druckanzüge der Anpassung des Umgebungsdruckes des Körpers an jenen der Erdoberfläche, um Baro-Traumata, also druckbedingte, körperliche Schäden beim Piloten zu verhindern. Durch eine Schnürung und Reißverschlüsse wird die flexible Anpassung der in der Regel eng anliegenden Anzüge erlaubt. Eine externe Luftversorgung mit zahlreichen Ventilen versorgt die unterteilten Kammern des Anzuges mit Druckluft, so dass der Anzugdruck der jeweiligen Flugsituation optimal angepasst werden kann. Der mit dem Anzug verzurrte und in sich luftdichte Helm verfügt über eine eigene Sauerstoffversorgung. Über dem Druckanzug wurden entweder Fliegerkombinationen oder Ventilationsanzüge getragen.
Der hier vorliegende Druckanzug mit der Nummer 6815109 (P-1), zu dessen Zusatzausstattung auch der weiße Helm mit dem Aufdruck "S. Jähn", die Schuhe und die Handschuhe gezählt werden, stammt aus einem Traditionszimmer der NVA. Er wurde angeblich vom DDR-Jagdpiloten und Kosmonauten Sigmund Jähn getragen.
Dieser vor allem im Kampfflugzeug MiG-21 getragene Druckanzug ist für Höhen von bis zu 19.000 Metern konzipiert. Der Luftdruck in diesen Höhen beträgt nur etwa ein Zehntel des Erdoberflächendrucks.