Formularvordruck "Pfandschein" der Firma "Leihhaus Frieda Franck, Potsdam, Schockstraße 11 / Fernruf: 5623 Geschäftszeit von morgens 8 bis abends 7 Uhr", hier "Pfandschein Nr. 88534 über ein bares Darlehen von Fünfzig RM. / zwei Monate gültig.", ausgefertigt von der Geschäftsinhaberin Frieda Franck (rechts unten gedruckt), die den Pfandschein auch persönlich ausgefüllt hat. Versetzt wurde am 18. März 1949 von Editha Krüger, Potsdam, Lennéstraße 48 ("Legitimation: bek[annt]."), ein goldener Trauring. Als Verfallstag für die Einlösung des Pfandgegenstandes wurde der 18. Mai 1949 festgelegt, dem die Darlehnsnehmerin jedoch am 21. April 1949 durch Einlösung zuvorkam. Zusammen mit 0,50 Mark Zinsen (0,25 Mark pro Monat), einer Unkosten-Gebühr von 3,00 Mark und der Taxgebühr von 0,50 Mark hatte sie insgesamt 54,00 Mark zu zahlen (rechts oben). Versichert war der Pfandgegenstand während der Aufbewahrung im Leihhaus mit 100 Mark (rechts unten). Das Formular stammt aus der Vorkriegszeit, wie nicht nur die Angabe aller Beträge in Reichsmark ("RM.") zeigt, die bereits seit der Währungsreform 1948 durch die Deutsche Mark (DM) ersetzt war, sondern auch der Straßenname "Schockstraße", der bereits seit 1945 "Hermann-Elflein-Straße" lautete. – Auf der Rückseite gedruckte Warnhinweise auf Risiken für den Pfandscheinbesitzer und Angabe des Gerichtsstandes (Potsdam).
Frieda Franck geb. Sack (1875–1951), verheiratet mit dem Potsdamer Malermeister Waldemar Franck (1875–1939), hatte das Leihhaus von ihrem Stiefvater Gustav Dyhern (1860–1925) übernommen und übergab es 1947 an ihre Tochter Frida Franck (1908–1971).
In der Lennéstraße 48 lässt sich 1949 der Sparkassenangestellte Fritz Krüger, vermutlich der Ehemann der Darlehnsnehmerin, nachweisen (Adressbuch Groß-Potsdam 1949, S. 660).
Provenienz: Erworben 2023 (Geschenk aus Berliner Besitz von Nachfahren der Leihhaus-Inhaberin).