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Berlin-Pankow: Wollankstraße 99, Schaufenster des Buchbinders Paul Ewald

Landesgeschichtliche Vereinigung für die Mark Brandenburg e.V., Archiv Fotografien Ansichten (Orte, Gebäude, Landschaften) Berlin (Fotografien) [LGV-Archiv, C 12 A-1-0056]
Berlin-Pankow: Wollankstraße 99, Schaufenster des Buchbinders Paul Ewald (Landesgeschichtliche Vereinigung für die Mark Brandenburg e.V., Archiv CC BY)
Herkunft/Rechte: Landesgeschichtliche Vereinigung für die Mark Brandenburg e.V., Archiv / Max Piepenhagen (CC BY)
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Beschreibung

Aufnahme von Max Piepenhagen (1870–1938), Berlin, um 1910/12
Es handelt sich um das an der linken (nordöstlichen) Haushälfte im Erdgeschoss befindliche Ladenlokal. Das (2023 noch existierende) Mietshaus Wollankstraße 99 ist das Eckhaus zur Steegerstraße, nicht weit vom S-Bahnhof Wollankstraße. Der Inhaber des abgebildeten Ladenlokals war der Buchbinder Paul Ewald, der hier im Parterre 1907–1919 im Adressbuch nachgewiesen ist (bis 1918 als Buchbinder, 1919 als Papierwarenhandlung und nicht mehr als Buchbinder; nähere Angaben zu ihm siehe unten in der ausführlichen Beschreibung!). Anschließend findet sich im Haus die Buchhandlung von Karl Möbius, der also wohl das Ladenlokal übernommen hat (Adressbuch 1920, S. I 1862).
Im Schaufenster, das mit einer großen Lampe erleuchtet werden konnte, zeigt Ewald zahlreiche Erzeugnisse bzw. Waren in vier "Etagen". Oben im Schaufenster und über der rechts daneben befindlichen Ladentür drei (Holz-?)Tafeln mit den Aufschriften "Contobücher", "Zeitschriften" und "Lederwaren." Darüber, außen am Haus angebracht und zur Betrachtung bzw. wohl auch des dahinter liegenden Gesimses wegen leicht nach unten geneigt, das Firmenschild "Buchbinderei – Papierwaren / Paul Ewald." In der Ladentür steht ein Junge, vielleicht der Sohn des Inhabers oder ein Lehrling. Am Balkon im ersten Obergeschoss Jugendstil-Stuck. Im Erdgeschoss links und rechts von Schaufenster und Tür Graffiti.

Provenienz: Erworben 1988 im Trödelhandel in West-Berlin.

Beschriftung/Aufschrift

Auf der Rückseite (siehe Digitalisat) Linienvordruck für Postkartennutzung (blanko) mit Nr. "2662" (mittig unten quer), lediglich in der linken Hälfte mit Bleistift zeitgenössisch quer beschriftet "Wollankstr. / No. 99. / 3 /". Außerdem am li. Rand quer gedruckt Fotografenname: "Max Piepenhagen, Berlin, Friedrichstr. 122/123. Telefon III, 5867." (Über den Vornamen mit Bleistift geschrieben die Nr. "87").

Material/Technik

Fotografie (Papierabzug)

Maße

13,9 x 8,8 cm (Weltpostkartenformat)

Ausführliche Beschreibung

Paul Ewald, Buchbinder
* 15. 12. 1872 Berlin, † 19. 10. 1937 Berlin-Tegel , evang., Sohn des Stadtsergeanten Wilhelm Ewald und der Friederike Emilie geb. Merkelbach; verheiratet ab 1898 mit Juliane geb. Bodenstein, evang. (Quellen: Landesarchiv Berlin, Standesamt Berlin XI, Reg.-Nr. B 1169/1898; Standesamt Berlin-Tegel, Reg.-Nr. C 188/1937).
Er wird sowohl in den standesamtlichen Urkunden als auch im Adressbuch stets als Buchbinder, nicht als Buchbindermeister, bezeichnet.
Erwähnung in Berliner Adressbüchern (Stichproben):
1899 Ewald, Paul, Buchbind., N Bernauerstr. 106 III. (S. I 307)
1902 Ewald, Paul, Buchbind., Pankow, Brehmestr. 50 II. (S. I 348)
1905 Ewald, Paul, Buchbind., Pankow, Schulzestr. 15 I. (S. I 427)
1906 Ewald, Paul, Buchbind., Pankow, Schulzestr. 15 I. (S. I 455)
1907 Ewald, Paul, Buchbind., Pankow, Wollankstr. 99 pt. (S. I 485)
1914 Ewald, Paul, Buchbind., Pankow, Wollankstr. 99 (S. I 645)
1918 Ewald, Paul, Buchbind., Pankow, Wollankstr. 99 Erdg. (S. I 572)
1919 Ewald, Paul, Papierwrhdlg., Pankow, Wollankstr. 99 Erdg. (S. I 572)
1920 nicht aufgeführt
1921 Ewald, Paul, Buchbinder, Pankow, Nordbahnstr. 8 (S. I 615)
1922 Ewald, Paul, Buchbinder, Pankow, Nordbahnstr. 8 (S. I 655)
1925 Ewald, Paul, Buchbinder, Pankow, Nordbahnstr. 8 I. (S. I 654)

Das einzige in den Standesamtsregistern nachweisbare Kind, der Sohn Georg Ewald (1900-1945), später Reichsbankangestellter, ist in der elterlichen Wohnung Bernauerstr. 106 geboren, wodurch die Identifizierung des Vaters mit dem im Adressbuch einzig genannten Buchbinder Paul Ewald belegt ist. Vielleicht ist dieser Georg Ewald also der in der Tür stehende Junge. (Quellen zum Sohn: Landesarchiv Berlin, Standesamt Berlin XI, Reg.-Nr. A 2695/1900; Standesamt Berlin-Pankow, Reg.-Nr. C 1327/1947.)

Danksagung

Dank an Buchbindermeister Fabian Rohde, Berlin, für die Recherche zum Buchbinder Paul Ewald in den Berliner Standesamtsregistern (E-Mail vom 17. 5. 2023)!

Landesgeschichtliche Vereinigung für die Mark Brandenburg e.V., Archiv

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