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Museum Berlin-Karlshorst Dauerausstellung Kapitel 4: Die deutsche Besatzungsherrschaft

Dauerausstellung Kapitel 4: Die deutsche Besatzungsherrschaft

Insgesamt gerieten etwa 70 Millionen Menschen in den baltischen, weißrussischen, ukrainischen und russischen Gebieten der Sowjetunion unter deutsche Besatzung. In der Mehrzahl waren dies Frauen, Kinder und alte
Menschen. Die Deutschen forderten von ihnen aktive Unterstützung. Diejenigen, von denen sie Widerstand erwarteten, erschossen sie. Sie kennzeichneten Juden, beraubten und ermordeten sie systematisch. Auch Roma und Patienten in Heil- und Pflegeanstalten wurden gezielt ermordet. Millionen Menschen kamen bei deutschen Partisanenbekämpfungsaktionen und infolge der rücksichtslosen Ausplünderung des Landes um. Noch bei ihren Rückzügen verübte die Besatzungsmacht Verbrechen an der Zivilbevölkerung.

[ 23 Objekte ]

Stahlhelm der deutschen Polizei, vor 1945

Ein Stahlhelm der deutschen Polizei, vor 1945. Nicht nur die Gestapo, sondern alle Sparten der deutschen Polizei waren am Terror gegen die politischen und weltanschaulichen Gegner des NS-Staats beteiligt. In Osteuropa beging die deutsche Polizei massenhaft Verbrechen gegen die Zivilbevölkerung, sie war am Mord an den europäischen Juden beteiligt, aber auch an der Verfolgung von Widerstandsgruppen gegen das nationalsozialistische Besatzungsregime und der Verschleppung von Zivilisten zur Zwangsarbeit für die deutsche Kriegswirtschaft.

Postkarte „Die Polizei im Fronteinsatz“, 1942

SS- und Polizeieinheiten unterstanden Heinrich Himmler, dem Reichsführer SS und Chef der Deutschen Polizei. Seine regionalen Vertreter waren die höheren SS- und Polizeiführer. Sie koordinierten die vier Einsatzgruppen mit insgesamt etwa 3000 Mann, die Bataillone der Ordnungspolizei und die 18 500 Mann umfassenden SS-Verbände des Kommandostabs Reichsführer SS.

Plakat der deutschen Besatzer an die einheimische Bevölkerung, Sowjetunion 1941

Ein Plakat der deutschen Besatzer an die einheimische Bevölkerung mit dem Text „Stalin hat am 3. Juli 1941 befohlen, alles Brot zu vernichten. Seid ihm dankbar“. Die Wehrmacht stellte Propagandaeinheiten für die Beeinflussung der sowjetischen Bevölkerung auf. Das Plakat wendet sich gegen den Aufruf Stalins, den Deutschen keine Vorräte in die Hände fallen zu lassen. Aus Papiermangel ist es auf beschlagnahmten Zigarettenpapier gedruckt.

An Wehrmachtssoldaten verteilte Kondome, Leipzig, 1940er Jahre

Die Wehrmachtsführung richtete in den besetzten Gebieten Bordelle ein, um das Sexualverhalten ihrer Soldaten kontrollieren zu können. Zur Vermeidung von Geschlechtskrankheiten verteilte sie auch Kondome. Die Otto Dillner GmbH in Leipzig (Odilei) produzierte für die Wehrmacht. Auf der Verpackung ist beschriftet: "Nur für die deutsche Wehrmacht bestimmt. Nach Gebrauch sofort zu vernichten"

Postkarte des Arbeitsamtes Pleskau an Maria Iwanowa, Ukraine, 6. Mai 1942

In der Postkarte wird Marija Iwanowa aufgefordert, sich unverzüglich beim Arbeitsamt zu melden. Ansonsten drohe ihr die Abholung durch die Polizei. Die Besatzungsverwaltung setzte zunehmend auf Drohungen und Zwangsmaßnahmen. Sie legte Mindestkontingente für Gemeinden fest oder führte Razzien durch. Diese Menschenjagden führten dazu, dass die Bewohner ganzer Dörfer zu den Partisanen flüchteten, um den Arbeitseinsatz im Reich zu entgehen.

Decke von Ljudmila Romanenko, Belarus, 1940er Jahre

Ljudmila Romanenko überlebte als Kind das Lager Osaritschi. Diese Decke, die sie während ihrer Gefangenschaft bei sich hatte, bewahrte sie nach dem Krieg auf. Frau Romanenko schenkte sie dem Museum Karlshorst mit den Worten, diese Decke habe ihr in Osaritschi das Leben gerettet.

Geldschein 5 Karbowanez

1942 führte die Verwaltung des Reichskommissariats Ukraine eine neue Währung ein. Die Banknoten wurden in Berlin gedruckt und von der Zentralnotenbank der Ukraine ausgegeben. "Karbowanez" war eine alte ukrainische Währung. Die Bezeichnung sollte an nationale Gefühle der Bevölkerung anknüpfen. Die Karbowanez-Banknoten wurden zur Zeit der deutschen Besatzung, 1942 bis 1945, ausgegeben. Am 25. Juli 1942 wurden die neue Währung eingeführt und die Ukrainische Bevölkerung musste alle sowjetischen Geldscheine im Werte über 5 Rubel zurückgeben. Diese wurden auf Sperrkonten der Zentralwirtschaftsbank Ukraine gegen Quittung gutgeschrieben, jedoch nie ausbezahlt. Folglich waren zusätzlich zu den Karbowanez Reichsmarkscheine und deutsche Kleinmünzen sowie kleine Scheine und Kleingeld aus der Sowjetunion im Umlauf. Der offizielle Kurs läutete: 10 Reichspfennig = 1 Karbowanez = 1 Rubel. Die Karbowanez-Banknoten aus der Besatzungszeit haben einen dunklen Farbton und Portraits von Charakteren der gewöhnlichen Bevölkerung auf der Vorderseite, inklusive Kinder, Landarbeiter, ein Bergarbeiter, ein Seemann und ein Chemiker. Auf der Vorderseite befindet sich auch eine Reichsadler-Abbildung. Beinahe alle Inschriften auf den Geldscheinen sind auch auf Deutsch, inklusive die Warnung auf der Rückseite "Geldfälschung wird mit Zuchthaus bestraft".

Geldschein 100 Karbowanez

1942 führte die Verwaltung des Reichskommissariats Ukraine eine neue Währung ein. Die Banknoten wurden in Berlin gedruckt und von der Zentralnotenbank der Ukraine ausgegeben. "Karbowanez" war eine alte ukrainische Währung. Die Bezeichnung sollte an nationale Gefühle der Bevölkerung anknüpfen. Die Karbowanez-Banknoten wurden zur Zeit der deutschen Besatzung, 1942 bis 1945, ausgegeben. Am 25. Juli 1942 wurden die neue Währung eingeführt und die Ukrainische Bevölkerung musste alle sowjetischen Geldscheine im Werte über 5 Rubel zurückgeben. Diese wurden auf Sperrkonten der Zentralwirtschaftsbank Ukraine gegen Quittung gutgeschrieben, jedoch nie ausbezahlt. Folglich waren zusätzlich zu den Karbowanez Reichsmarkscheine und deutsche Kleinmünzen sowie kleine Scheine und Kleingeld aus der Sowjetunion im Umlauf. Der offizielle Kurs läutete: 10 Reichspfennig = 1 Karbowanez = 1 Rubel. Die Karbowanez-Banknoten aus der Besatzungszeit haben einen dunklen Farbton und Portraits von Charakteren der gewöhnlichen Bevölkerung auf der Vorderseite, inklusive Kinder, Landarbeiter, ein Bergarbeiter, ein Seemann und ein Chemiker. Auf der Vorderseite befindet sich auch eine Reichsadler-Abbildung. Beinahe alle Inschriften auf den Geldscheinen sind auch auf Deutsch, inklusive die Warnung auf der Rückseite "Geldfälschung wird mit Zuchthaus bestraft".

Geldschein 20 Karbowanez

1942 führte die Verwaltung des Reichskommissariats Ukraine eine neue Währung ein. Die Banknoten wurden in Berlin gedruckt und von der Zentralnotenbank der Ukraine ausgegeben. "Karbowanez" war eine alte ukrainische Währung. Die Bezeichnung sollte an nationale Gefühle der Bevölkerung anknüpfen. Die Karbowanez-Banknoten wurden zur Zeit der deutschen Besatzung, 1942 bis 1945, ausgegeben. Am 25. Juli 1942 wurden die neue Währung eingeführt und die Ukrainische Bevölkerung musste alle sowjetischen Geldscheine im Werte über 5 Rubel zurückgeben. Diese wurden auf Sperrkonten der Zentralwirtschaftsbank Ukraine gegen Quittung gutgeschrieben, jedoch nie ausbezahlt. Folglich waren zusätzlich zu den Karbowanez Reichsmarkscheine und deutsche Kleinmünzen sowie kleine Scheine und Kleingeld aus der Sowjetunion im Umlauf. Der offizielle Kurs läutete: 10 Reichspfennig = 1 Karbowanez = 1 Rubel. Die Karbowanez-Banknoten aus der Besatzungszeit haben einen dunklen Farbton und Portraits von Charakteren der gewöhnlichen Bevölkerung auf der Vorderseite, inklusive Kinder, Landarbeiter, ein Bergarbeiter, ein Seemann und ein Chemiker. Auf der Vorderseite befindet sich auch eine Reichsadler-Abbildung. Beinahe alle Inschriften auf den Geldscheinen sind auch auf Deutsch, inklusive die Warnung auf der Rückseite "Geldfälschung wird mit Zuchthaus bestraft".

Deutscher Stadtplan von Kiew, 1941

Am 19. September 1941 eroberte die deutsche 6. Armee die ukrainische Hauptstadt Kiew. Am 24. September und in den folgenden Tagen explodierten in der Innenstadt mehrere vom sowjetischen NKWD ferngezündete Sprengsätze. Zahlreihe Gebäude wurden zerstört. Die SS, die Polizei und die Wehrmacht nutzten dies als Vorwand, die in Kiew lebenden Juden zu ermorden.

Packung Kondome "Odilei", um 1936-1945

Die Wehrmachtsführung richtete in den besetzten Gebieten Bordelle ein, um das Sexualverhalten ihrer Soldaten kontrollieren zu können. Zur Vermeidung von Geschlechtskrankheiten verteilte sie auch Kondome. Die Otto Dillner GmbH in Leipzig (Odilei) produzierte für die Wehrmacht.

Amtsblatt des Generalkommissars, Minsk, 1943

Das zivilverwaltete Gebiet unterstand dem Reichsminister für die besetzten Ostgebiete, Alfred Rosenberg. Es gliederte sich in zwei Reichskommissariate, die wiederum in Generalkommissariate unterteilt waren. In diesen regierten Stadt- und Gebietskommissare. Die Zivilverwaltung teilte ihre Aufgaben mit Wehrmachts-, Polizei- und Wirtschaftsdienststellen.

Leporello mit Fotopanorama "Vor Leningrad 1942", 1942/43

Neun Fotografien in einer Bildpanorama-Montage mit Namen der aufgenommenen Anlagen Leningrads. Die rund drei Millionen Einwohner zählende Stadt Leningrad (heute St. Petersburg) war von September 1941 bis Januar 1944 von einem militärischen Belagerungsring eingeschlossen. Auf Befehl Hitlers sollte die Stadt nicht erobert, sondern ausgehungert werden. Während der Blockade starben mindestens 800 000 Menschen an Hunger oder durch deutschen Beschuss.

Wandteller der Wirtschaftsinspektion Don, 1942

Die Wirtschaftsabteilungen organisierten die Versorgung der Besatzungsmacht und den Abtransport von Wirtschaftsgütern nach Deutschland. Sie wurden vom Wirtschaftsführungsstab Ost unter dem Chef des Vierjahresplans Hermann Göring geleitet. Im Sommer 1942 umfasste ihr Personal, das sich aus Militärs und Zivilisten zusammensetzte, 25 300 Bedienstete.

Strohschuh eines Wehrmachtsoldaten, Sowjetunion, 1941

Ein Kälteschutz-Strohschuh eines Soldaten der Deutschen Wehrmacht.

Fragment einer Tabakpfeife, Grabungsfund auf dem Gelände des Vernichtungslagers...

Bei Maly Trostenez in der Nähe von Minsk wurden mindestens 40 000 Menschen erschossen oder in Gaswagen erstickt. Darunter befanden sich auch etwa 15 000 deutsche, österreichische und tschechische Juden. Bei Ausgrabungen auf dem ehemaligen Lagergelände fand man 1991/92 Überreste von persönlichen Gegenständen. Orte, an denen die Besatzungsmacht Massenerschießungen durchführte, waren auch Paneriai bei Vilnius, der Wald von Bikernieki bei Riga oder Bronnaja Gora bei Brest. Die Tabakpfeife ist stark beschädigt; es fehlt das Mundstück und der Pfeifenkopf ist angebrochen.

Brille, Grabungsfund auf dem Gelände des Vernichtungslagers Maly Trostenez,...

Bei Maly Trostenez in der Nähe von Minsk wurden mindestens 40 000 Menschen erschossen oder in Gaswagen erstickt. Darunter befanden sich auch etwa 15 000 deutsche, österreichische und tschechische Juden. Bei Ausgrabungen auf dem ehemaligen Lagergelände fand man 1991/92 Überreste von persönlichen Gegenständen. Orte, an denen die Besatzungsmacht Massenerschießungen durchführte, waren auch Paneriai bei Vilnius, der Wald von Bikernieki bei Riga oder Bronnaja Gora bei Brest.

Taschenspiegel, Grabungsfund auf dem Gelände des Vernichtungslagers Maly...

Ein stark beschädigter Taschenspiegel mit blindem Spiegelglas aus Maly Trostenez. Bei Maly Trostenez in der Nähe von Minsk wurden mindestens 40 000 Menschen erschossen oder in Gaswagen erstickt. Darunter befanden sich auch etwa 15 000 deutsche, österreichische und tschechische Juden. Bei Ausgrabungen auf dem ehemaligen Lagergelände fand man 1991/92 Überreste von persönlichen Gegenständen. Orte, an denen die Besatzungsmacht Massenerschießungen durchführte, waren auch Paneriai bei Vilnius, der Wald von Bikernieki bei Riga oder Bronnaja Gora bei Brest.

Zwei Gürtelschnallen, Grabungsfunde auf dem Gelände des Vernichtungslagers Maly...

Bei Maly Trostenez in der Nähe von Minsk wurden mindestens 40 000 Menschen erschossen oder in Gaswagen erstickt. Darunter befanden sich auch etwa 15 000 deutsche, österreichische und tschechische Juden. Bei Ausgrabungen auf dem ehemaligen Lagergelände fand man 1991/92 Überreste von persönlichen Gegenständen. Orte, an denen die Besatzungsmacht Massenerschießungen durchführte, waren auch Paneriai bei Vilnius, der Wald von Bikernieki bei Riga oder Bronnaja Gora bei Brest.

Plastikdose, Grabungsfund auf dem Gelände des Vernichtungslagers Maly...

Eine dunkelrote, beschädigte Plastikdose mit Abbildung des roten Sterns. Bei Maly Trostenez in der Nähe von Minsk wurden mindestens 40 000 Menschen erschossen oder in Gaswagen erstickt. Darunter befanden sich auch etwa 15 000 deutsche, österreichische und tschechische Juden. Bei Ausgrabungen auf dem ehemaligen Lagergelände fand man 1991/92 Überreste von persönlichen Gegenständen. Orte, an denen die Besatzungsmacht Massenerschießungen durchführte, waren auch Paneriai bei Vilnius, der Wald von Bikernieki bei Riga oder Bronnaja Gora bei Brest.

Türschild „Rosa Stein“, Grabungsfund auf dem Gelände des Vernichtungslagers...

Bei Maly Trostenez in der Nähe von Minsk wurden mindestens 40 000 Menschen erschossen oder in Gaswagen erstickt. Darunter befanden sich auch etwa 15 000 deutsche, österreichische und tschechische Juden. Bei Ausgrabungen auf dem ehemaligen Lagergelände fand man 1991/92 Überreste von persönlichen Gegenständen. Orte, an denen die Besatzungsmacht Massenerschießungen durchführte, waren auch Paneriai bei Vilnius, der Wald von Bikernieki bei Riga oder Bronnaja Gora bei Brest.

Fragment einer Tasse, Grabungsfund auf dem Gelände des Vernichtungslagers Maly...

Eine Scherbe mit Blumenmotiven und der Beschriftung „Zum [An]denken..”, Fragment einer Tasse. Bei Maly Trostenez in der Nähe von Minsk wurden mindestens 40 000 Menschen erschossen oder in Gaswagen erstickt. Darunter befanden sich auch etwa 15 000 deutsche, österreichische und tschechische Juden. Bei Ausgrabungen auf dem ehemaligen Lagergelände fand man 1991/92 Überreste von persönlichen Gegenständen. Orte, an denen die Besatzungsmacht Massenerschießungen durchführte, waren auch Paneriai bei Vilnius, der Wald von Bikernieki bei Riga oder Bronnaja Gora bei Brest.

Fragment einer Porzellanteller, Grabungsfund auf dem Gelände des...

Ein Fragment einer Porzellanteller mit roten Blumenmotiven. Bei Maly Trostenez in der Nähe von Minsk wurden mindestens 40 000 Menschen erschossen oder in Gaswagen erstickt. Darunter befanden sich auch etwa 15 000 deutsche, österreichische und tschechische Juden. Bei Ausgrabungen auf dem ehemaligen Lagergelände fand man 1991/92 Überreste von persönlichen Gegenständen. Orte, an denen die Besatzungsmacht Massenerschießungen durchführte, waren auch Paneriai bei Vilnius, der Wald von Bikernieki bei Riga oder Bronnaja Gora bei Brest.

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