Seitenansicht.-----.Pokal aus dickwandigem, besonders reinem, farblosem Glas mit dazugehörigem Deckel. Tellerfuß mit verwärmtem Saum und einem Spitzblattkranz in Hochschnitt. Massiver Schaft mit gedrücktem Baluster sowie Nodus mit eingestochener Luftblase zwischen Ringscheiben. Der Spitzblattdekor wiederholt sich am Ansatz der becherförmigen Kuppa mit umlaufender mattgeschnittener Darstellung eines Bacchantenzuges nach rechts auf einem Landschaftssockel. Die Linke erhoben und mit einem Rebenkorb im Schoß sitzt der weinbekrönte Weingott in einem von zwei Putten gezogenen Wagen. Ein weiterer Putto begleitet den Wagen, ein anderer spielt im Hintergrund die Hirtenflöte. Auf der gegenüberliegenden Seite lagert Venus unter einem an einem Baum mit zwei Tauben gespannten Zelt, rechts daneben ist der geflügelte Amor mit Pfeil und Bogen dargestellt. An Lippen- und Deckelrand korrespondierend geschliffener Steinchen- bzw. Perlfries. Der flach gewölbte Deckel mit weiterem Spitzblattfries am Übergang zum hoch aufgebauten Knauf sowie am unteren Nodus. Der Doppelknauf selbst hohl geblasen und mit zwei Ringscheiben gestaltet. ..Der groß dimensionierte Deckelpokal gibt den im Barock vielfach aufgegriffenen Bacchus-Mythos wieder. Das Glas stammt aus der Sammlung List, Magdeburg, und wurde 1939 im Auktionshaus Hans W. Lange, Berlin, angekauft. In der Sammlung der Stiftung Stadtmuseum Berlin befindet sich ein Pendant aus gleicher Provenienz mit einem Bacchantenzug nach links (Inv. Nr. II 62/229 A). Beide Gläser stammen eindeutig von der gleichen Hand. Charakteristisch für den etwas statischen Dekorstil des Glasschneiders sind gerutschte Details und kleine polierte Kugelungen, die akzentuierend die mattierte Darstellung auflockern. Die Köpfe der dargestellten Figuren sind rundlich mit präzise ausgeführten Nasen- und Kinnpartien, plastisch geschnitten die Bereiche ihrer Brust, Knie und Hände. Ein anderes Vergleichsstück ist im Bestand des Regensburger Stadtmuseu