Das Gehäuse in streng klassizistischem Stil ist dreiteilig aufgebaut mit einem hohen, einfach gegliederten Unterkasten, dem architektonisch lebendig gestalteten Mittelgeschoss und einem würfelförmigen Uhrenaufsatz. Nur sparsam wurden feuervergoldete Dekor-Elemente aus Messing, wie Rosetten und Ranken verwendet. Die wenigen, ausgesuchten Gestaltungselemente betonen eher das vielfältige Potential dieses außergewöhnlichen Möbelstückes, das neben dem Uhrwerk ein Flötenwerk und eine reichhaltige astronomische Anzeige enthält. Die Seitenfüllungen im Unterkasten sind herausnehmbar, auf der rechten Seite ist diese verglast und zeigt das Spielwerk (siehe unten). Die Schauseite ziert eine vergoldete Gelbguss-Ranke vor schwarzem, textilem Hintergrund auf einem querrechteckigen Feld. Ein hohes Gesims trennt Unter- und Mittelkasten, das halbkreisförmig mit Ebenholz ausgefacht ist und eine Lyra aus vergoldetem Messing mit umlaufendem Sternenbogen zeigt, ein Hinweis auf das Musikwerk im Unterkasten. Darüber befindet sich das astronomische Werk, das auf einem Sockel, in einer Nische zurückgesetzt und von zwei Säulen aus Ebenholz mit vergoldeten Kapitellen eingerahmt ist. Der Aufsatz mit der Uhr bekrönt das Gehäuse...Es ist nicht bekannt, wer das Gehäuse entworfen und welche Werkstatt den Bau ausgeführt haben könnte. Vermutlich wird auch das Flötenwerk keine Arbeit des Uhrmachers Friedrich Wilhelm Lieder gewesen sein, obwohl er in der Werkstatt des Oberhofuhrmachers Christian Möllinger ausgebildet wurde und die handwerklichen Fähigkeiten dazu erworben haben dürfte. Vielmehr hatte sich Lieder auf die astronomischen Werke spezialisiert, wie Ausstellungen mit seinen Automaten in der Berliner Akademie noch 1826 und 1842 belegen...Im September 1806 zeigte er seinen „Automat[en] der Erde in Verbindung mit dem Monde“, zusammen mit zwei weiteren astronomischen Apparaturen auf der Ausstellung der Königlichen Akademie der bildenden Künste und mechanischen Wissens