Die sechseckige Tischuhr, die der Hofuhrmacher David Nicolaus Albrecht um 1690 fertigte, zählt zu den exklusiven Exponaten die im Stadtmuseum Berlin bewahrt werden. Albrecht wird am 25.10.1736 im Bürgerbuch Berlins mit folgendem Wortlaut erwähnt: „David Albrecht ist seit über 30 Jahren Hof-Uhrmacher, hat täglich mit der Reparation und Einhaltung der Uhren bei Hofe zu tun, steht auf dem Hofetat, und arbeitet für niemand in der Stadt, wäre also mit dem Bürgerrecht zu verschonen“. Tatsächlich hatte Albrecht 1695 die Bestallung als Hofuhrmacher in Berlin erhalten, verfügte damit über Privilegien und ein gutes Einkommen, das ihm erlaubte, keine weiteren Aufträge aus der Stadt anzunehmen. Er selbst behauptet 1695 in einem Schreiben an den Kurfürsten Friedrich III. von Brandenburg, dass er seit 15 Jahren, also seit 1680, in Berlin als Kleinuhrmacher arbeite. Er wohnte unweit des Schlosses in der Königstraße 13. In der Literatur werden verschiedene Uhren von ihm erwähnt, wie eine weitere sechseckige Tischuhr, die die gleichen Harpyienfüße besitzt, wie die hier vorgestellte. Auch goldene Taschenuhren mit Email und Diamanten besetzt werden im Inventar der Königin Sophie Dorothea in Preußen erwähnt. Eine dieser Taschenuhren schenkte sie 1742 ihrer Tochter, der Königin Ulrike von Schweden. Es ist anzunehmen, dass Albrecht bis ca. 1740 tätig war...Das Märkische Provinzialmuseum (heute: Stiftung Stadtmuseum Berlin) kaufte die Uhr 1929 aus dem Besitz von Franz Alfred Freiherr von Sommaruga, Berlin. Die Sommarugas sind ein altes Adelsgeschlecht, das im 18. Jahrhundert in Wien ansässig war. (Marina de Fümel)