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Museum Berlin-Karlshorst Dauerausstellung Kapitel 5: Die Sowjetunion im Krieg

Dauerausstellung Kapitel 5: Die Sowjetunion im Krieg

Am Mittag des 22. Juni 1941 wandte sich der sowjetische Außenminister Molotow in einer Rundfunkansprache an die Bevölkerung. Er verkündete, dass die deutsche Wehrmacht das Land in den frühen Morgenstunden ohne
Kriegserklärung überfallen hatte. Fortan führte die Sowjetunion drei Jahre lang Krieg auf dem eigenen Territorium. Unter den Auswirkungen des Krieges litten die Menschen nicht nur in den vom Deutschen Reich besetzten Gebieten, sondern auch im unbesetzten Hinterland. Im belagerten Leningrad (heute St. Petersburg) kämpfte die Bevölkerung 900 Tage lang ums Überleben. In den besetzten Gebieten formierten sich Partisanenbewegungen,
die einen erbitterten Kampf gegen die Besatzungsmacht führten.

[ 25 Objekte ]

Staatliche Kriegsanleihe im Wert von 25 Rubel, Sowjetunion, 1944

Eine Kriegsanleihe für 25 Rubel. Die dritte staatliche Kriegsanleihe aus dem Jahr 1944 wurde von dem Volkskommissariat für Finanzen der UdSSR angeboten. Zur Finanzierung der Rüstungsproduktion und des Krieges gab die sowjetische Regierung Kriegsanleihen aus. Sie hatten eine Laufzeit von 20 Jahren.

Lotterieschein im Wert von 50 Rubel „Das Hinterland für die Front“,...

Ein Lottozettel für die vierte Kriegslotterie in der Sowjetunion. Um für die Kriegslotterie zu werben, appellierte man an den Patriotismus der Käufer. Der Kauf von Lotteriescheinen wurde als direkte Unterstützung der Front ausgegeben.

Plakat „Soldat der Roten Armee, rette uns!“, Sowjetunion, 1942

Plakat „Soldat der Roten Armee, rette uns!“, Sowjetunion, 1942. Der Urheber des weit verbreiteten Plakats war der sowjetische Grafiker Viktor Korezkij, der eine Reihe bekannte Plakate während des Zweiten Weltkriegs schuf. Das Plakat von Korezkij wurde in Millionenauflage gedruckt und auch in Zeitungen veröffentlicht. Im Großformat hing es an Hauswänden. Propaganda hatte schon vor dem Krieg eine große Rolle gespielt. Die sowjetische Führung konnte daher auf gut funktionierende Propagandastrukturen zurückgreifen.

Plakat "Für Feiglinge ist kein Platz in der sowjetischen Familie!", Leningrad,...

Das Plakat „Für Feiglinge ist kein Platz in der sowjetischen Familie!“ wird in zwei thematische Teile gegliedert. Während auf der linken Seite ein Rotarmist abgebildet wird, der würdig und ohne Angst für sein Heimatland kämpf; wird rechts ein fahnenflüchtiger Soldat "ein Feigling" dargestellt, der schüchtern nach Hause kommt. Seine Frau und Kinder verurteilen das Verhalten des Mannes und heißen ihn nicht willkommen. Den Gegensatz zwischen dem "würdigen" und "verachtenswerten" Soldaten verstärkt die Beschriftung, die im unteren Teil des Plakats zu sehen ist: "Ehre sei dem Helden, der im Kampf tapfer für seine Heimat kämpft. Ehre sei den Mutigen! Ihre Namen weiß und liebt unser ganzes Land! Ewige Schande und Fluch sei dem Feigling, der die Flucht ergreift. Eine Kugel für denjenigen, der seine eigene Familie und seine Heimat verrät". Dieses Plakat wurde im ersten Jahr des Großen Vaterländischen Krieges gedruckt, als die sowjetische Armee riesige menschliche Verluste erlitt. Daher was es besonders wichtig, Desertion von Soldaten zu verhindern; zu diesem Zweck wurde auch dieses Plakat gestaltet.

Plakat "Die Rache des jungen Patrioten", Leningrad, 1941

Das Plakat "Die Rache des jungen Patrioten" (1941) wird in zwei Teile verteilt. Auf der linken Seite wird ein kleiner Junge dargestellt, der von außen sein Heimatsort beobachtet. Das Dorf steht im Flammen und wird von Feinden zerstört, vorher wurden der Vater und der Bruder des Jungen von deutschen Angreifern erschossen. Der Junge lässt sich aber nicht von Trauer ablenken und überlegt sich den Racheplan. Auf der rechten Seite ist zu sehen, wie die geplante Rache umgesetzt wird. Im Stabquartier der Feinde holt der Junge eine Granate und wirft sie auf die Deutschen. Aus der Beschriftung erkennt man, dass die Feinde, aber auch der Junge durch die Granate sterben. Auf dem Plakat steht der folgende Text: "Der Heimatsdorf steht im Flammen, der Vater und der Bruder sind erschossen. Und der Junge sieht diese Zerstörung, er ist sehr wütend. Er hätte eigentlich zu einem Partisan werden sollen, aber er wird nicht angenommen, weil er zu jung dafür ist. Aber der Junge hat eine Granate, die ein Kämpfer ihm gegeben hat. Wie kann man sie für die Übeltat rächen? Er ist jung, aber seelisch sehr stark. Im zerstörten Dorf findet er das Stabquartier der Feinde. Und er hat die Wachen davon überzeugt, ihn in die Hütte reinzuführen. "Ich erzähle euch, wo die Partisanen sind, ich werde nichts verheimlichen". Dann hat er vor der verdammten Schar die Granate rausgeholt. Und er warf seine Granate auf die Feinde rauf und ist selber daran gestorben".

Plakat "Schütze deine Stadt, dein Haus", Leningrad, 1941

Das Plakat widmet sich den Maßnahmen, die jeder sowjetische Bürger ergreifen soll, um seine Stadt zu beschützen. Auf dem Plakat werden unterschiedliche Tätigkeiten gezeigt, die für den Sieg des Krieges von großer Bedeutung sind, sowie der Aufbau von Schützengraben, die Arbeit in Bunkern, die Behandlung von Patienten und das Schießen. In der Mitte des Plakats wird eine sowjetische Frau dargestellt, die in die Ferne blickt. Auf dem Plakat steht auf russisch "Mit der organisierten Arbeit schützen wir die Stadt. Wir wandeln jedes Haus geschickt zu der Stahlfestung um. Wir erforschen alles was man wissen soll, um einander Hilfe zu leisten und mutig den Feind zu besiegen, indem wir Bajonette und Patronen gut beherrschen".

Plakat „…Ruhm den Helden vom Dnjepr!“, Leningrad, Oktober 1943

Ein sowjetisches Propagandaplakat mit einer karikaturistischen Comicstrip von Hitler auf einem Panzer, der von den Sowjetsoldaten abgeschossen wird. Auf dem Plakat steht der Text "Die tapferen Soldaten an den ukrainischen Fronten versetzten dem Feind immer mehr vernichtende Schläge! Ruhm für die Helden des Dnjepr!"

UdSSR-Medaille Für die Verteidigung Leningrads, 1940er Jahre

Die Medaille „Für die Verteidigung Leningrads“ war eine sowjetische Auszeichnung, die an die Verteidiger der Stadt Leningrad verliehen wurde. Die Medaille zeigt auf ihrer Bildseite oben den Turm der Admiralität, über dem ein Sowjetstern zu sehen ist. Unter der Säule marschiert eine Reihe von Figuren, die von einem Rotarmisten angeführt wird. Dahinter folgen ein Marinesoldat, ein Arbeiter und eine Bäuerin, die mit aufgesetztem Bajonett westwärts schreiten. Die Umschrift läutet "Für die Verteidigung Leningrads". Das Revers zeigt die Inschrift "Für unsere sowjetische Heimat" unter einer Abbildung von Hammer und Sichel.

UdSSR-Medaille "Dem Partisan des Vaterländischen Krieges" 1. Klasse, 1943

Die Medaille „Partisan des Vaterländischen Krieges“ war eine staatliche militärische Auszeichnung der UdSSR, die am 2. Februar 1943 in zwei Klassen eingeführt wurde. Von der I. Klasse in Silber wurden insgesamt 56.883 Medaillen verliehen. Die Bildseite zeigt die nach links blickenden Köpfe von Lenin und Stalin und die Umschrift lautet "Dem Partisanen des Vaterländischen Krieges". Das Revers der Medaille hat unter dem Symbol von Hammer und Sichel die dreizeilige Inschrift: "Für unsere sowjetische Heimat".

UdSSR-Medaille "Dem Partisan des Vaterländischen Krieges" 2. Klasse, 1943

Die Medaille „Partisan des Vaterländischen Krieges“ war eine staatliche militärische Auszeichnung der UdSSR, die am 2. Februar 1943 in zwei Klassen eingeführt wurde. Von der II. Klasse in Messing wurden 70.992 Medaillen Medaillen verliehen. Die Bildseite zeigt die nach links blickenden Köpfe von Lenin und Stalin und die Umschrift lautet "Dem Partisanen des Vaterländischen Krieges". Das Revers der Medaille hat unter dem Symbol von Hammer und Sichel die dreizeilige Inschrift: "Für unsere sowjetische Heimat".

Maschinenpistole PPSch-41 eines Partisanen, Sowjetunion, 1943

Der Besitzer W.S. Redkin hat auf dem Kolben seinen Namen eingeritzt. In der Frühphase der Partisanenbewegung waren die Partisanenverbände nur unzureichend mit Waffen ausgestattet. Der Besitz einer Schusswaffe war häufig die Voraussetzung, um in eine Partisaneneinheit aufgenommen zu werden. Ab Frühjahr 1942 wurden die Partisanen aus den nicht besetzten Gebieten mit Waffen und Sprengmitteln versorgt.

Fahne der Partisanenbrigade "Sturmvogel", Sowjetunion, 1944

Fahne der Partisanenbrigade "Sturmvogel (burjevestnik)". Die Brigade war im Dezember 1943 durch den Zusammenschluss von vier Abteilungen geschaffen worden und umfasste ca. 330 Mitglieder. Sie kämpfte im Raum Minsk.

Flugblatt „Genossen Partisanen und Partisaninnen“, Belarus, 1941-1944

Die propagandistischen Kampagnen der Partisanen waren erfolgreicher als viele ihrer militärischen Aktionen. Mit politischen Versammlungen und der Verbreitung von Druckerzeugnissen gelang es den Partisanen zunehmend, die Bevölkerung zu erreichen. Insbesondere in Belarus fand der Widerstand breite Unterstützung.

Tretmine (Nachbildung), Sowjetunion, 1941-1944

Die Störung und Unterbrechung deutscher Verkehrs- und Nachrichtenverbindungen war ein wichtiges Ziel des Partisanenkampfes. Hierzu dienten Minen und Sprengladungen. Wegen fehlenden Materials musste häufig improvisiert wurden. Diese Tretmine ist eine Nachbildung von einer von den Partisanen aus Holz gebauten Mine.

Arbeiterinnen fertigen Geschosse, Magnitogorsk (Ural), 1943

Originaltitel: "Die Region Ural für die Front! Das Verteidigungswerk Magnitogorsk. Geschütze für die Front". Das Originalnegativ stammt aus dem Nachlass des Fotokorrespondenten I.M. Šagin. Ein Arbeitsabzug existiert.

Im Werk "Dynamo" hergestellte Granatwerfer, Moskau, vermutlich 1942

Originaltitel: "Moskau. 1942. Das Werk "Dynamo" bereitet schwere Granatwerfer zum Transport an die Front vor". Wie der Moskauer Autozuliefererbetrieb »Dynamo« wurden tausende Industriebetriebe auf die Kriegsproduktion umgestellt. Der Verlust von Fabriken in den deutsch besetzten Gebieten wurde durch den Bau neuer Industrieanlagen im Hinterland kompensiert.

Fotografie: Bauern evakuieren Vieh, Gebiet Smolensk, Juli 1941

Bauern evakuieren Vieh vor der heranrückenden Front, Gebiet Smolensk, Juli 1941

Montage von Panzergeschützen im Traktorenwerk Tscheljabinsk, 1943

Originaltitel: "Die Region Ural für die Front! Montage von Panzergeschützen. Das Traktorenwerk Tscheljabinsk". Eines der Schilder im Traktorenwerk ruft die Belegschaft zu unermüdlicher Arbeit auf. Im Juni 1941 wurde der Arbeitstag auf bis zu 11 Stunden verlängert, der Urlaub gestrichen. Wer seinen Arbeitsplatz verließ, beging eine Straftat und riskierte Lagerhaft. Auch Mängel in der Produktion konnten geahndet werden, da sie als Sabotage angesehen wurden.

Signallaterne aus Leningrad

Tag und Nacht rollten Lastwagen über den zugefrorenen Ladogasee. Mit solchen Laternen gaben Verkehrsposten entlang der Strecke bei Dunkelheit und schlechter Sicht Signal.

Flugplatt: "Das Mutterland ruft", Sowjetunion, 1941

Ein sowjetisches Flugblatt mit dem Aufruf, die Heimat zu verteidigen: "An die Partei- und Sowjetorganisationen der frontnahen Gebiete aus der Direktive des Sowj. Volkskommissariats der SSR und des ZK der RKP (B)". Die Abbildung ist aus dem Plakat des georgischen Malers und Grafikers Irakli Toidse. Das bald nach dem Kriegsbeginn veröffentlichtes Plakat ist das populärste der gesamten Kriegszeit in der Sowjetunion. In der Hand hält die "Mutter Heimat" den Text des Fahneneides.

Plakat "Wir erringen den Sieg!", W. Korezkij, Sowjetunion, 1943

Ein sowjetisches Propagandaplakat mit einer Abbildung vom Maler W. Korezkij. Abgebildet wird links eine junge Arbeiterin einer Munitionsfabrik, die eine Patronenkiste mit einer Flagge "200%" hält, als Zeichen der Effektivität der sowjetischen Kriegsindustrie - die Fabrik hat die Produktionsnormen mit 200% überschritten. Links steht ein Soldat der Roten Armee vor einem Haufen von Helmen der Wehrmacht und schreibt in seinem Heft "Mein Fritz-Punktzahl- 200". Das Plakat ist eine kleinere farbige Kopie des Originals, das im Staatlichen Historischen Museum in Moskau zu finden ist.

Plakat "Der Faschismus ist der größte Feind der Frauen", Nina Watolina,...

Ein sowjetisches Propagandaplakat, Gestalterin Nina Watolina. Das Plakat mit der Beschriftung ""Der Faschismus ist der größte Feind der Frauen" zeigt eine junge Frau in rotem Kleid und Kopftuch, die vor zerstörten Häusern steht. Die Hauptfigur zeigt mit ihrem linken Zeigefinger auf einen toten Mann hinter ihr auf dem Boden, der von Kindern betrauert wird. Das Plakat ist eine kleinere farbige Kopie des Originals, das im Staatlichen Historischen Museum in Moskau zu finden ist.

Plakat "Macht mehr Panzer... Alles für die Front! Alles für den Sieg!", El...

Ein sowjetisches Propagandaplakat gestaltet von El Lissitzky. Abgebildet sind in der Mitte ein Mann und eine Frau, die in die Ferne schauen. Im Hintergrund ist eine Fabrik zu sehen. Oben befindet sich ein sowjetisches Flugzeug, unten vor den Figuren ein sowjetischer Panzer. Das Plakat ist eine kleinere farbige Kopie des Originals, das im Staatlichen Historischen Museum in Moskau zu finden ist.

Fotografie: Arbeiter hören die Nachricht vom Überfall der Wehrmacht auf die...

Arbeiter hören die Nachricht vom Überfall der Wehrmacht auf die Sowjetunion, Moskau, 22. Juni 1941 Ein Negativ aus dem Nachlass des Fotokorrespondenten I.M. Schagin. Originaltitel: "Moskau. Das Werk "Hammer und Sichel"". Wie hier die Belegschaft des Moskauer Werkes "Hammer und Sichel", reagierte die Bevölkerung überrascht und schockiert auf die Nachricht vom deutschen Überfall.

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