Die vorliegende Tuschezeichnung zeigt die Alte Nationalgalerie und den Berliner Dom, wie sie vom Ufer des James-Simon-Parks aus zu sehen sind. Die Künstlerin arbeitet mit spielerischen Linien, die sich geradezu tanzend dem Dargestellten annähern. Besonders anhand der architektonischen Darstellungen zeigt sich, dass sie trotz ihrer lockeren Strichführung die Details ihres Motivs nicht aus den Augen verliert. Vordergrund und Hintergrund werden durch unterschiedlich dichte Strichführungen voneinander abgesetzt. Die Mühelosigkeit der Zeichnung äußert sich auch in den Ausflugsbooten, die im Vordergrund auf der Spree vorbeiziehen. Ihre präzise, aber leicht gedrungene Darstellung verströmt die Heiterkeit von Spielzeugbooten.
Doris Leue wurde 1954 Straguth bei Zerbst geboren. Für ihr Kunsterziehungsstudium an der Humboldt-Universität kam sie 1972 nach Ost-Berlin. Bis in die 1990er war sie Mitarbeiterin im Institut für Kunstpädagogik der Humboldt-Universität und wechselte dann an das Museum für Naturkunde. Ihre Zeichnungen zeugen von dem Interesse für die Baudenkmäler und kulturellen Institutionen der Stadt, für die die Künstlerin selbst seit Jahren arbeitet.
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