Das 1987 veröffentlichte Mappenwerk „Berliner Bezirke“ umfasst 12 Blätter. Auf jedem Blatt erfasst der Holz- und Kupferstecher, Typograph, Illustrator und Verleger Otto Rohse mit reduzierter Strichführung die Essenz eines der damaligen 12 West-Berliner Bezirke. Der Künstler erlangte u.a. Bekanntheit durch seine Briefmarkenentwürfe, von denen sich 60 in Deutschland bis in die 1990er Jahre in Umlauf befanden. Er baute seit den 1960er Jahren durch den Erwerb von Druckpressen, Schneidemaschinen und Bleisatzschriften eine umfangreiche Werkstatt auf, welche seit 2003 die Ausstellung des Germanischen Nationalmuseums in Nürnberg bereichert.
Das Wilmersdorfer Blatt (heute Charlottenburg-Wilmersdorf) der Serie zeigt eine Mischung aus Natur, Gebäuden der Jahrhundertwende und vorindustrieller Architektur. Das Motiv erinnert durch seinen geometrischen Aufbau an Baupläne, wobei Gebäude teilweise ineinander übergeblendet werden. Zu sehen sind (v.l.n.r., v.o.n.u.): Der Grunewaldturm, das Jagdschloss Grunewald, architektonische Impressionen vom Fasanenplatz, das Joachimsthalsche Gymnasium und das Schoeler-Schlösschen. Auffällig ist Otto Rohses Auge für architektonische Details, durch die er mit wenigen Strichen charakteristische Elemente der Bauwerke wiedergibt.
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