Der 1933 in Berlin geborene Fotograf Efraim Habermann flüchtete 1939 mit seinen Eltern nach Palästina. 1957 entschied er sich aus familiären Gründen nach Berlin zurückzukehren, wo er seine Berufung als Fotograf entdeckte. Er arbeitete darüber hinaus bei der Berliner Senatsverwaltung für Bauen und Wohnen als grafischer und technischer Zeichner. Seine Geburtsstadt Berlin wurde zu einem seiner Hauptmotive, welches er mit fotografischem Blick erforscht.
Für die vorliegende Fotografie von 1992 positioniert sich der Fotograf in der Vorhalle des Alten Museums. Durch die Säulen hinweg fotografiert er den Fernsehturm und fängt dabei das ästhetische Schattenspiel der Kanneluren ein. Bewusst schafft er einen Kontrast zwischen dem alten und dem neuen Berlin. Das Alte Museum wurde 1845 eröffnet, der Fernsehturm 1969 fertiggestellt. Beide Gebäude waren in Zeiten der deutschen Teilung für westdeutsche Bürger*innen unerreichbar, weil sie sich auf ost-berliner Territorium befanden. Die Fotografie macht die Neugier des Fotografen spürbar, der Berlin als Kind noch vor dem Zweiten Weltkrieg erlebt hatte.
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