Der 1933 in Berlin geborene Fotograf Efraim Habermann flüchtete 1939 mit seinen Eltern nach Palästina. 1957 entschied er sich aus familiären Gründen nach Berlin zurückzukehren, wo er seine Berufung als Fotograf entdeckte. Er arbeitete darüber hinaus bei der Berliner Senatsverwaltung für Bauen und Wohnen als grafischer und technischer Zeichner. Seine Geburtsstadt Berlin wurde zu einem seiner Hauptmotive, welches er mit fotografischem Blick erforscht.
Der Jüdische Friedhof Weißensee ist der größte erhaltene jüdische Friedhof Europas. Das 42 Hektar große Areal wurde Ende des 19. Jahrhunderts von der wachsenden jüdischen Gemeinde Berlins erworben. Angeblich hielt sich der NS-Staat aus Aberglauben von dem Gelände fern. Für verfolgte Juden bedeutete dies, dass der Friedhof zu einem sicheren Rückzugsort wurde. Beispielsweise erlaubte man dort jüdischen Jugendlichen das Fußballspielen. Habermann akzentuiert für sein Foto eine große Freifläche im Eingangsbereich des Friedhofs. Er veranschaulicht die schiere Größe des Friedhofs. Leicht kann man sich vorstellen, dass die jüdische Bevölkerung in ihrer Verzweiflung Freizeitaktivitäten dorthin verlagerte.
en