Bei dieser Trophy 175 S mit Teleskopgabel und Blinkeranlage handelt es sich vermutlich um das Ausstellungsfahrzeug der IFMA 1960. Es wurde bereits in München gebaut, nachdem Zündapp das Stammwerk in Nürnberg verkauft hatte. Das Motorrad ist neuwertig, die Kilometeranzeige steht bei 7 km. Es fehlen nur die Zierplakette auf dem Tankrücken sowie die Schlüssel für das Zünd- und Lenkschloss. Alterungsschäden betreffen Chrom- und Gummiteile, das Rücklichtgehäuse ist gesprungen.
Die Trophy 175 S gehört zur 1955 bis 1963 produzierten S-Baureihe, die anfangs in Nürnberg, später dann in München produziert wurde. Zündapp bot diese Zweitakter in den Varianten mit 175, 200 und 250 ccm an. Mit der 175er-Variante versuchte Zündapp in den durch DKW und Konfektionäre dominierten 175er-Markt Fuß zu fassen. Die Verkaufszahlen blieben aber hinter den 200ern und 250ern zurück. Dabei sparte die 175er rund 20 Prozent der Kosten für Steuern und Versicherung bei nur 8 Prozent weniger Leistung als die 200er.
Verkehrsrechtlich galten alle Varianten der S-Baureihe als vollwertige Motorräder, da der Gesetzgeber 1953 die Erleichterungen für Kleinkrafträder von 250 auf 50 ccm reduziert hatte. Da der Motorradmarkt um 1960 zusammengebrochen war, stellte Zündapp mit dem Ende der S-Baureihe 1963 und der Bella-Motorroller 1964 die Produktion von Motorrädern ab 200 ccm ein. Abgesehen von den KS-Motorrädern mit 100-175 ccm konzentrierte sich das Unternehmen nun auf Kleinkrafträder, Leichtkrafträder, Mopeds, Mokicks und Mofas, die noch nennenswerte Absatzzahlen versprachen. Für diese Fahrzeuge, deren Rechtslage sich bis zum Konkurs Zündapps 1984 immer wieder änderte, galten leichtere Führerscheinbestimmungen und Steuervorteile. Zudem durften sie bereits ab 16 Jahren gefahren werden, Mofas sogar ab 15.
Daten
Motor: Einzylinder-Zweitaktmotor
Hubraum: 174 cm³
Leistung: 10,5 PS
Geschwindigkeit: 95 km/h
Bauzeit: 1958-1963
Stückzahl: ca. 900 (inkl. Trophy 175 und Trophy 175 SE ca. 1800)
Neupreis (1960): 1645,- DM
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