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Deutsches Technikmuseum Zündapp-Sammlung - die Motorrad-Werkssammlung der Zündapp-Werke GmbH

Zündapp-Sammlung - die Motorrad-Werkssammlung der Zündapp-Werke GmbH

Über die Sammlung

Der Erwerb der Zündapp-Werkssammlung 1984 bedeutete für das 1983 in West-Berlin gegründete „Museum für Verkehr und Technik“ (1996 in „Deutsches Technikmuseum“ umbenannt) einen großen Schritt zum Aufbau einer Straßenverkehrs-Sammlung. Neben rund 60 Motorrädern sowie Objekten aus anderen Produktionssparten kamen nach dem damaligen Konkurs der Zündapp-Werke über 100.000 Archivalien, vornehmlich aus der ehemaligen Werbeabteilung ins Museum.

Die Zündapp-Werkssammlung ermöglicht gerade im Zusammenspiel mit den Archivalien einen Blick auf die Entstehung der automobilen Gesellschaft und Konsumgesellschaft Deutschlands. Mit der Digitalisierung der Motorradsammlung und einer Auswahl von Archivalien kann diese sozial- und kulturgeschichtliche Sammlung erstmals dauerhaft öffentlich präsentiert werden.

Das Online-Angebot zur Zündapp-Sammlung verknüpft dreidimensionale Sammlungsobjekte mit zugehörigen Archivalien. Die gezeigten Archivalien stellen exemplarisch die Bandbreite der Sammlung dar. Der gesamte 1984 übernommene Archivbestand zu Zündapp befindet sich im öffentlich zugänglichen Historischen Archiv des Deutschen Technikmuseums. Ein großer Teil ist im Lesesaal einsehbar. Die Objekte der Sammlung befinden sich größtenteils im Depot des Deutschen Technikmuseums. Einige sind in der dortigen Dauerausstellung zum Straßenverkehr zu sehen, andere an mehrere Museen in Deutschland verliehen.

Das Unternehmen und die Entstehung der Werkssammlung
Zündapp gehörte im 20. Jahrhundert zu den großen deutschen Motorradherstellern. Das 1917 während des Ersten Weltkriegs als Rüstungsbetrieb gegründete Familienunternehmen produzierte von 1922 bis 1984 Motorräder, zeitweise auch Nähmaschinen, Boots- und Flugmotoren sowie Rasenmäher. Trotz mehrfacher Bemühungen gelang es im Gegensatz zu anderen Motorradproduzenten wie etwa BMW nie, sich als Automobilhersteller zu etablieren.

Die Zündapp-Werkssammlung entstand ab 1958, als sich das Unternehmen nach dem Misserfolg mit den Kleinwagen Janus neu aufstellte und auf den Standort München konzentrierte. Da die Firma nur wenige historische Motorräder besaß, suchte man durch Zeitungsannoncen alte Maschinen und bot dafür neue Bella-Roller zum Tausch an. Die angeschafften Motorräder wurden anschließend in der Versuchsabteilung in Nürnberg restauriert. Fehlteile wurden hierbei auch aus der aktuellen Produktion genommen, sodass die Vorkriegsmaschinen der Sammlung im Detail nicht immer authentisch sind.

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