Dieser 1974 gebaute Prototyp namens EFA (Elektro-Versuchs-Fahrzeug) kam vermutlich direkt aus der Versuchsabteilung in die Werkssammlung. Eventuell wurde das Exemplar auch auf Messen gezeigt. Es wurde kaum gefahren (Tachostand 32 km) und befindet sich im Originalzustand. Bis auf den Lenkschlossschlüssel gibt es keine Fehlteile. Alterungsschäden betreffen den aufgeplatzten Sitzbezug und teilweise zerfallene Gummiteile.
Das Elektro-Versuchs-Fahrzeug von Zündapp orientierte sich optisch und vom Fahrwerk an den damals gängigen Mofas. Es bekam kleine rollerähnliche Räder, einen Rohrrahmen mit Durchstieg, eine Tretkurbel gab es hingegen nicht. Der 750 W-Gleichstrommotor mit 24 Volt wurde von zwei Blei-Autobatterien gespeist. Durch Leichtlaufräder, ein Zwei-Stufen-Schaltsystem und einen Freilauf versuchte Zündapp eine hohe Reichweite zu erzielen – Versuchsfahrten ergaben maximal 80 km.
Die um 1970 immer wichtiger werdende Frage des Umweltschutzes und schließlich die erste Ölkrise 1973 gaben der Elektromobilität neuen Schwung. In Westdeutschland entwickelten gleich mehrere Hersteller Elektrozweiräder, die Ähnlichkeiten mit den gängigen Mofas bzw. unverkleideten Rollern hatten. Während Hercules und Solo 1974 ihre Modelle auf den Markt brachten, stoppte Zündapp das Projekt. Man hatte bereits 1972 ein Elektromofa entwickelt und schätzte die Marktchancen noch immer für zu gering ein. Tatsächlich nahm die Konkurrenz ihre Elektrozweiräder bald wieder aus dem Programm. Die Begeisterung für diese Fahrzeuge hielt sich in Anbetracht der damaligen Batterietechnik in Grenzen: Die reale Reichweite betrug unter günstigen Bedingungen maximal 50 km und Schnelllade-Möglichkeiten gab es noch nicht. Zudem war die Rechtslage ungünstiger als heute bei den Pedelecs.
Daten
Motor: 24 Volt 750 Watt Gleichstrommotor mit Permanentmagnet
Leistung: 0,95 PS
Geschwindigkeit: 25 km/h
Bauzeit: 1974
Stückzahl: vermutlich weniger als 10
Neupreis: kam nicht in den Handel
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