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Bernhard-Heiliger-Stiftung Skulpturen-Sammlung [WV210]
Kopf Kurt Martin I (Bernhard-Heiliger-Stiftung CC BY-NC)
Herkunft/Rechte: Bernhard-Heiliger-Stiftung / Jan Brockhaus (CC BY-NC)
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Kopf Kurt Martin I

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Beschreibung

Der Kunsthistoriker Kurt Martin (1899–1975) studierte nach seinem Einsatz als Soldat im Ersten Weltkrieg ab 1920 Philosophie und Kunstgeschichte bei Edmund Husserl (1859–1938), Martin Heidegger (1889–1976) und Hans Jantzen (1881–1967) an der Universität Freiburg. Anschließend promovierte er mit einer Arbeit über die Nürnberger Steinplastik im 14. Jahrhundert bei Heinrich Wölfflin (1864–1945) an der Universität München. Martin begann 1927 ein Volontariat an der Kunsthalle Mannheim und wechselte danach an das Badische Landesmuseum in Karlsruhe. 1935 wurde er zum Direktor der Staatlichen Kunsthalle Karlsruhe berufen – diese Position hatte er bis 1956 inne. Von 1940 bis 1945 war Martin zudem Generaldirektor der Oberrheinischen Museen, zu denen die Museen von Freiburg, Colmar und Straßburg zählten sowie das Straßburger Münster. Die Rolle Martins während des NS-Regimes ist aufgrund seiner kontinuierlichen Anstellung als Direktor teils umstritten. Die Kunsthistorikerin und Provenienzforscherin Dr. Tessa Rosebrock schlussfolgert dennoch, dass Martin trotz seiner äußeren Anpassungen in innerer Opposition zum NS-Regime gestanden habe (Vgl. Rosebrock, Tessa Friederike: Kurt Martin und das Musée des Beaux-Arts de Strasbourg. Museums- und Ausstellungspolitik im ‚Dritten Reich‘ und in der unmittelbaren Nachkriegszeit, Berlin 2012).
Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges engagierte sich Kurt Martin aktiv um internationale Kooperationen, indem er u.a. das bis heute existierende International Council of Museums (ICOM) mitbegründete und über zehn Jahre Präsident des deutschen Nationalkomitees war. Zudem setzte Martin neue Maßstäbe in der Museumsstruktur und gründete 1951 die erste in Deutschland existierende eigene Abteilung für Öffentlichkeitsarbeit in der Kunsthalle Karlsruhe. 1954 bekam der Museumsdirektor das Große Bundesverdienstkreuz verliehen. Von 1956 bis zu seiner Pensionierung 1964 leitete Martin als Generaldirektor die Bayerische Staatsgemäldesammlung. Neben Arnold Bode, Werner Haftmann, Alfred Hentzen und Hans Mettel war Kurt Martin Mitglied im Arbeitsausschuss der ersten documenta 1955 in Kassel. Hier entstand der Kontakt zu Bernhard Heiliger, der dort u.a. mit seinen Köpfen von Karl Hofer, Ganga und Ernst Reuter vertreten war. Auch die zweite documenta 1959 wurde von Martin mitkonzipiert und präsentierte zwei Werke von Heiliger: Neben einer großen Reliefstele war auch der „Kopf Kurt Martin II“ ausgestellt.
Der „Kopf Kurt Martin I“ besticht vor allem durch die bildhauerische Lösung der Darstellung der Brille des Museumsleiters. Heiliger kam zu einer ähnlichen Lösung wie 1948 bei Max Planck, indem er die transparente Brille mit den Augen verschmelzen ließ und sie als kleine Einkerbungen in den Brillengläsern darstellt. Sowohl die energische Kinnpartie als auch die nach unten zeigenden schmalen Mundwinkel verleihen Kurt Martin seine charakteristische Mimik. Die leicht schräge Anbringung des Bronzegusses auf der Sockelplatte lassen den Kopf in dynamischer Haltung erscheinen. Dies wird durch die Umrisslinie des Profils bestärkt, die
spitz auf einen Punkt am Halsende zuläuft.

Material/Technik

Bronzeguss

Maße

Höhe
32 cm

Danksagung

Förderprogramm zur Digitalisierung von Objekten des kulturellen Erbes des Landes Berlin

Teil von

Literatur

  • Marc Wellmann (Hrsg.) (2000): Bernhard Heiliger. Die Köpfe. Berlin, S. 99
  • Marc Wellmann (Hrsg.) (2005): Bernhard Heiliger 1915-1995. Köln, S. 289
Bernhard-Heiliger-Stiftung

Objekt aus: Bernhard-Heiliger-Stiftung

Bernhard Heiliger (1915–1995), einer der wichtigsten Bildhauer der deutschen Nachkriegsmoderne, erlangte internationale Bekanntheit durch zahlreiche...

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