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Bernhard-Heiliger-Stiftung Skulpturen-Sammlung [WV220]
Kopf Walter Gropius (Bernhard-Heiliger-Stiftung CC BY-NC)
Herkunft/Rechte: Bernhard-Heiliger-Stiftung / Jan Brockhaus (CC BY-NC)
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Kopf Walter Gropius

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Beschreibung

Der deutsch-amerikanische Architekt Walter Gropius (1883–1969) gilt bis heute als einer der Pioniere der modernen Architektur. Nach seinem Studium in München und Berlin arbeitete er von 1908 bis 1910 im Büro des Architekten und Industriedesigners Peter Behrens (1868–1940), der vor allem für seine Tätigkeiten bei der AEG bekannt ist und als Begründer der modernen, sachlichen Industriearchitektur gilt. Anschließend eröffnete Gropius sein eigenes Architekturbüro und erlangte mit seinem ersten Bau, dem Faguswerk in Alfeld an der Leine, sogleich internationale Anerkennung.
Nach dem Ersten Weltkrieg, in welchem Gropius als Soldat schwer verwundet wurde, trat der Architekt 1919 die Nachfolge von Henry van de Velde (1863–1957) als neuer Direktor der Großherzoglich-Sächsischen Hochschule für Bildende Kunst in Weimar an. Gropius benannte die Schule in Staatliches Bauhaus Weimar um und führte Kunst und Handwerk zusammen, was sich u.a. in dem neuen Lehrplan äußerte, der einführende Kurse über Form, Farbe und Beschaffenheit von Materialien für die Studierenden aller Fächer verpflichtend machte. 1925 wurde das Staatliche Bauhaus nach Dessau in das von Gropius entworfene und seit 1996 als UNESCO-Weltkulturerbe geltende Bauhaus-Gebäude verlegt. Drei Jahre später trat Gropius als Direktor des Bauhauses zurück, um als freischaffender Architekt wieder vermehrt Aufträge entgegen zu nehmen – seine Nachfolger bis zur Schließung der Schule 1933 durch das NS-Regime waren Hannes Meyer und Ludwig Mies van der Rohe.
Gropius widmete sich ab 1928 vor allem der Planung von Wohnsiedlungen und wirkte u.a. beim Bau der Siedlung Dessau-Törten und der Berliner Siemensstadt mit. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten emigrierte Gropius nach London, wo er bis zu seiner Berufung 1937 als Professor an die Graduate School of Design der Harvard University in Cambridge/Massachusetts (USA) mit dem britischen Architekten Maxwell Fry (1899–1987) zusammenarbeitete. In den USA gründete Gropius 1946 das Architektenteam „The Architects Collaborative“ (TAC), mit dem er viele der darauffolgenden Projekte realisierte, u.a. das PAN AM Building 1952 in New York. Für die 1957 geplante Internationale Bauausstellung Interbau, zu der namhafte Architekten des Modernen Bauens eingeladen wurden, das vom Krieg zerstörte Hansaviertel neu zu gestalten, realisierte Gropius einen heute unter Denkmalschutz stehenden neungeschossigen Wohnblock, dessen Südfassade durch eine konkave Krümmung charakterisiert ist. Im Zuge der Eröffnung der Interbau kam es auch zu einer kurzzeitigen Aufstellung von Heiligers „Großer Nike“ im Hansaviertel. 1959 wurde Gropius mit der Planung einer kompletten Wohnstadt im Berliner Südosten beauftragt, der heutigen Gropiusstadt, deren Grundsteinlegung 1962 erfolgte.
Der Kontakt zwischen Walter Gropius und Bernhard Heiliger kam durch Wils Ebert (1909–1979) zustande, der wie Heiliger Professor an der Hochschule für Bildende Künste in Charlottenburg war und bereits 1933/34 als Mitarbeiter von Gropius war und in der Nachkriegszeit mit ihm an dessen Berliner Projekten zusammenarbeitete. Historische Fotografien zeugen von den Ateliersitzungen, in denen Heiliger das Gesicht in Ton modellierte. Im Vergleich zu den anderen Kopfplastiken der Zeit, fertigte Heiliger ein sehr naturalistisches Porträt des Bauhaus-Gründers an, das ähnlich wie seine erste Skulptur, „Kopf der Mutter“, altersbedingte, spezifische Gesichtszüge herausstellt, u.a. markante Nasolabialfalten sowie erschlaffte Unterlider. Durch die runde Einkerbung der Pupillen rekurriert Heiliger jedoch im Detail auf seine abstrakteren Kopfdarstellungen und hebt dadurch den „Kopf Walter Gropius“ vom „Kopf der Mutter“ ab.

Material/Technik

Zementguss

Maße

Höhe
33 cm
Stückzahl
2

Danksagung

Förderprogramm zur Digitalisierung von Objekten des kulturellen Erbes des Landes Berlin

Teil von

Literatur

  • Marc Wellmann (Hrsg.) (2000): Bernhard Heiliger. Die Köpfe. Berlin, S. 109
  • Marc Wellmann (Hrsg.) (2005): Bernhard Heiliger 1915-1995. Köln, S. 291
Bernhard-Heiliger-Stiftung

Objekt aus: Bernhard-Heiliger-Stiftung

Bernhard Heiliger (1915–1995), einer der wichtigsten Bildhauer der deutschen Nachkriegsmoderne, erlangte internationale Bekanntheit durch zahlreiche...

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