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Bernhard-Heiliger-Stiftung Skulpturen-Sammlung [WV253]
Kopf Ernst May (Bernhard-Heiliger-Stiftung CC BY-NC)
Herkunft/Rechte: Bernhard-Heiliger-Stiftung / Jan Brockhaus (CC BY-NC)
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Kopf Ernst May

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Beschreibung

Der Architekt Ernst May (1886–1970) gilt als Begründer der Trabantenstädte und wichtiger Stadtplaner in Deutschland. Nach seinem Architekturstudium in London, Darmstadt und München von 1907 bis 1913 wurde er im Ersten Weltkrieg zum Wehrdienst einberufen. Anschließend arbeitete er von 1919 bis 1925 als technischer Leiter der Schlesischen Landgesellschaft in Breslau. In dieser Zeit entwickelte er sein innovatives Konzept der Trabantenstadt – eine dezentrale Siedlung, welche durch Eisenbahnstrecken mit der Kernstadt verbunden ist. 1925 wechselte May nach Frankfurt am Main und war dort bis 1930 als Stadtbaurat für das Wohnungsbauprojekt Neues Frankfurt verantwortlich. Hier suchte er gemeinsam mit seinem Architektenstab nach Siedlungskonzepten aus erschwinglichem Wohnraum sowie besseren sozialen und hygienischen Bedingungen. Die Lösung bot eine industrialisierte Bauweise mit vorgefertigten Bauteilen in Zeilenbauweise und Dachterrassen. Von 1930 bis 1933 arbeitete May als Chefingenieur des Städte- und Siedlungsbaus in der UdSSR, wo er Generalbebauungspläne vor allem für Industriestädte entwarf – sein Erweiterungskonzept für die Region Moskau wurde jedoch nicht umgesetzt. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten emigrierte May nach Ostafrika, wo er zunächst als Farmer im heutigen Tansania arbeitete. 1937 eröffnete er ein eigenes Architekturbüro in Nairobi (Kenia). Aufgrund seiner deutschen Herkunft und der weltweiten Kriegssituation gelangte May von 1940 bis 1942 in britische Haft. Schließlich kehrte der Architekt 1954 nach Deutschland zurück und leitete bis 1956 die Planungsabteilung der Wohnungs- und Siedlungsgesellschaft „Neue Heimat“ in Hamburg. 1958 erhielt May den Auftrag der Gesamtaufbauplanung für Mainz und drei Jahre später für Wiesbaden. Zudem war er 1959 einer der Gründungsmitglieder der Akademie der Künste in West-Berlin und bis 1963 stellvertretender Direktor der Sektion Baukunst. In dieser Zeit, vermutlich anlässlich des 75. Geburtstages des Stadtplaners, entstand der „Kopf Ernst May“, dessen Blick den Betrachtenden direkt fokussiert. Typisch für Heiligers Kopfplastiken sind die Pupillen des Dargestellten als kleine punktförmige Einkerbungen markiert. Ansonsten ist die Augenpartie im Vergleich zu den Köpfen von Ernst Reuter oder Ernst Schröder verhältnismäßig naturalistisch ausgearbeitet, ebenso die Nase und der Mund. Durch wenige, gezielt gesetzte Graten und Furchen, bspw. an der Stirn, verleiht der Bildhauer dem massigen Kopf Plastizität uns Spannung. May selbst äußerte sich sehr zufrieden über die Ausführungen Heiligers, als er den Bronzeguss im Juli 1962 erhielt: „Mein Konterfei ist wohl behalten eingetroffen, und ich kann Sie nur beglückwünschen zu der hervorragenden Leistung, die Sie vollbracht haben. Meine Frau und ich finden den Kopf ausgezeichnet und sind vor allem beglückt über die kraftvolle Technik, mit der Sie die Aufgabe bewältigt haben.“ (Brief von Ernst May an Bernhard Heiliger, 17. Juli1962, Archiv für Bildende Kunst, Nürnberg)

Material/Technik

Zementguss

Maße

Höhe
29 cm
Stückzahl
2

Danksagung

Förderprogramm zur Digitalisierung von Objekten des kulturellen Erbes des Landes Berlin

Teil von

Literatur

  • Hanns Theodor Flemming (1962): Bernhard Heiliger. Berlin, S. 191
  • Marc Wellmann (Hrsg.) (2000): Bernhard Heiliger. Die Köpfe. Berlin, S. 114f.
  • Marc Wellmann (Hrsg.) (2005): Bernhard Heiliger 1915-1995. Köln, S. 297
Bernhard-Heiliger-Stiftung

Objekt aus: Bernhard-Heiliger-Stiftung

Bernhard Heiliger (1915–1995), einer der wichtigsten Bildhauer der deutschen Nachkriegsmoderne, erlangte internationale Bekanntheit durch zahlreiche...

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