Schwarz-Weiß-Fotografie von König Ludwig II. von Bayern. Er sitzt mit überschlagenen Beinen auf einem kunstvoll geschnitzten Stuhl und ist vom Kopf bis zu den Waden zu sehen. Die Aufnahme erfolgte leicht seitlich vor einer neutralen Wand. Ludwig II trägt eine dunkle Hose, eine eine dunkle lange Jacke, darunter eine dunkle Weste und ein helles Hemd, mit einer Schleife am Kragen. Die rechte Hand hat er auf den linken Oberschenkel gelegt, die linke auf den rechten. Er blickt direkt in die Kamera.
Kontext:
Der Sexualwissenschaftler und Sexualreformer Magnus Hirschfeld und weitere Zeitgenossen veröffentlichten das Porträt meist mit weiteren Fotografien von Ludwig II. Hirschfeld schreibt zu den Porträts, dass in diesen „unverkennbar die feminine Natur des Königs zum Ausdruck kommt“ (siehe Hirschfeld: Geschlechtsübergänge, Text vor Tafel XX). Die Fotografien dienen ihm als Beleg für die These, dass „Bewegungen und Gesten, die unwillkürliche Haltung des Kopfes und der Hände, die Art, die Hände zu geben und die Füße zu setzen“ Aufschluss über die „feminine“ bzw. „virile“ Psyche eines Menschen geben (vgl. ebd.).
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