Stahlstich von Johann Poppel und Georg Michael Kurz nach Zeichnung von Julius Gottheil, 1850/56
Das Denkmal für Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg (1620-1688) ist eines der seltenen erhaltenen Beispiele barocker Bildhauerkunst in Brandenburg-Preußen. Der Bildhauer Johann Georg Glume (1679-1765/67) schuf das Standbild 1736-1738 im Auftrag König Friedrich Wilhelms I. in Preußen für den Paradeplatz von Rathenow (heute Schleusenplatz). Die Darstellung dieses Denkmals kann als Gegenstück zu dem ebenfalls im Brandenburgischen Album dargestellten Reiterstandbild desselben Kurfürsten von Andreas Schlüter (1659-1714) nahe dem Berliner Schloss angesehen werden. Im Hintergrund wird der Turm der Stadtpfarrkirche sichtbar.
Die Bezeichnungen unter der Darstellung (li. u. "J. Gottheil del.", re. u. "Poppel u. Kurz sc.", die Zahl mi. u. "58.", die Ortsbezeichnung und der Verlagshinweis "Verlag u. Eigenthum v. B. S. Berendsohn in Hamburg.") deuten auf die Herkunft des Blattes als Blatt 58 des Brandenburgischen Albums hin ("Brandenburgisches Album. Eine Sammlung in Stahlstich ausgeführter Ansichten der Städte und denkwürdigen Bauten, hervorragenden Architekturen, Naturschönheiten und Denkmäler der Mark Brandenburg"), das ab 1850 in 20 Lieferungen je 3 Blatt herausgegeben wurde. Der aufnehmende Künstler Julius Gottheil (1810-1868) hat die Vorlagen für die Stahlstichreproduktionen nach der Natur geschaffen, die Darstellung, wenn sie auch ein künstlerisch komponiertes Gesamtbild bietet, zeichnet sich durch Detailreichtum und Genauigkeit aus.
Literatur: Iris Berndt: Märkische Ansichten. Die Provinz Brandenburg im Bild der Druckgraphik 1550-1850. Berlin 2007, Nr. 1644.
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