Stahlstich von Johann Poppel und Georg Michael Kurz nach Zeichnung von Julius Gottheil, 1850/56
Die Stadtpfarrkirche St. Katharinen in der Neustadt Brandenburg erregte wegen ihrer vollendeten spätgotischen Bauweise mit teilweise sogar farbig glasierten Ziegeln das besondere Interesse in der Phase der Besinnung nationale Kulturgüter, zu der unbedingt die Backsteingotik gehört. Die inschriftlich bezeugte Autorschaft von Hinrich Brunsberg als dem Baumeister (1401) spornte hier die Nachforschungen an. Dargestellt ist sie hier aus nördlicher Richtung vom Katharinenkirchplatz mit der Marienkapelle (Nordkapelle).
Die Bezeichnungen unter der Darstellung (li. u. "J. Gottheil del.", re. u. "Poppel u. Kurz sc.", die Zahl mi. u. "18.", die Ortsbezeichnung und der Verlagshinweis "Verlag u. Eigenthum v. B. S. Berendsohn in Hamburg.") deuten auf die Herkunft des Blattes als Blatt 18 des Brandenburgischen Albums hin ("Brandenburgisches Album, Eine Sammlung in Stahlstich ausgeführter Ansichten der Städte und denkwürdigen Bauten, hervorragenden Architekturen, Naturschönheiten und Denkmäler der Mark Brandenburg"), das ab 1850 in 20 Lieferungen je 3 Blatt herausgegeben wurde. Der aufnehmende Künstler Julius Gottheil (1810-1868) hat die Vorlagen für die Stahlstichreproduktionen nach der Natur geschaffen, die Darstellung, wenn sie auch ein künstlerisch komponiertes Gesamtbild bietet, zeichnet sich durch Detailreichtum und Genauigkeit aus.
Provenienz: Altbestand des Archivs.
Literatur: Iris Berndt: Märkische Ansichten. Die Provinz Brandenburg im Bild der Druckgraphik 1550-1850. Berlin 2007, Nr. 492.