museum-digitalberlin
STRG + Y
de
Objekte gefunden: 1
Person/InstitutionTschaikowskij, Pjotr Iljitschx
Art der BeziehungWurde abgebildet (Akteur)x
Suche verfeinernGezielte Suche Sortiert nach: ID

Doppelporträt mit Alexander Iljitsch Siloti und Pjotr Iljitsch Tschaikowski

Magnus-Hirschfeld-Gesellschaft Fotografische Sammlung des ehemaligen Instituts für Sexualwissenschaft [FSIFS-110_c]
Doppelporträt mit Alexander Iljitsch Siloti und Pjotr Iljitsch Tschaikowski (Magnus-Hirschfeld-Gesellschaft Public Domain Mark)
Herkunft/Rechte: Magnus-Hirschfeld-Gesellschaft (Public Domain Mark)
1 / 3 Vorheriges<- Nächstes->
Kontakt Zitieren Datenblatt (PDF) Entfernung berechnen Archivversionen Zum Vergleich vormerken Graphenansicht

Beschreibung

Schwarz-Weiß-Fotografie eines Doppelporträts (Brustporträt), das Alexander Siloti (links) und Pjotr Iljitsch Tschaikowski (rechts) zeigt. beide sind frontal abgebildet, Tschaikowski hat seinen Kopf leicht zur Seite gedreht. Beide tragen graue Jacken, darunter ein weißes Hemd. Der Hintergrund ist neutral, vermutlich handelt es sich um eine Studioaufnahme, die als Vignette hergestellt wurde.

Kontext:
Der Sexualwissenschaftler und Sexualreformer Magnus Hirschfeld führt in seinem Buch „Geschlechtsübergänge“ ein paar Beispiele homosexueller männlicher Paare an, darunter das hier gezeigte. Er schreibt, dass Homosexualität von Natur aus zu den verschiedenen Formen der „Geschlechtsübergängen“ gehöre: „Nicht minder merkwürdig, wie das Fehlen eines Grundstoffes im periodischen System der Elemente würde das Nichtvorhandensein der Homosexualität in dem Kettenringe hermaphroditischer Formationen sein.“ (vgl. dort, Text vor Tafel XXXII).

Dieses Foto war Teil der Bilderwand „Sexuelle Zwischenstufen“, die vermutlich zum ersten Mal 1922 auf der „Hundertjahrfeier deutscher Naturforscher und Ärzte“ in Leipzig und dann im Institut für Sexualwissenschaft gezeigt wurde. Der Gründer des Instituts, Magnus Hirschfeld, wollte mit der Bilderwand seine um 1910 vorgelegte „Zwischenstufentheorie“ veranschaulichen und untermauern.

Sehr verkürzt gesagt, beschreibt das Konzept der Zwischenstufen die Tatsache, dass jedes Individuum sowohl „männlich“ als auch „weiblich“ ausgeprägte Eigenschaften vereint, die einen oder mehrere der vier Bereiche betreffen können: 1. die Geschlechtsorgane, 2. sonstige körperliche Eigenschaften, 3. den Geschlechtstrieb und/oder 4. sonstige seelische Eigenschaften.
Mit diesem Konzept verlagerte Hirschfeld bereits 1907 das biologisch-genitale Geschlecht hin zu einem, das u. a. auch auf der erlebten Identität beruhte. Damit ebnete die „Zwischenstufentheorie”, die „während der Institutszeit die wissenschaftliche Leitidee für die meisten Mitarbeiter“ blieb, den Weg für das Verständnis von sexueller Vielfalt und Variabilität. (vgl. Herrn, Rainer (2022): Der Liebe und dem Leid, Suhrkamp, S. 31). Einher ging damit auch eine Entpathologisierung und Entkriminalisierung des vermeintlich Abweichenden, von Menschen also, die außerhalb der gesellschaftlichen Norm standen.

Beschriftung/Aufschrift

Bildunterschrift in Hirschfeld: Geschlechtsübergänge: Die Homosexualität.
Peter Tschaikowsky.

Bildunterschrift in Levy-Lenz: Hexenkessel der Liebe: Homosexuelle Liebespaare
Peter Iljitsch Tschaikowsky, der russische Komponist mit seinem Freunde

Danksagung

Förderprogramm zur Digitalisierung von Objekten des kulturellen Erbes des Landes Berlin

Literatur

  • Hirschfeld, Magnus (1913): Geschlechtsübergänge. Mischungen männlicher und weiblicher Geschlechtscharaktere (Sexuelle Zwischenstufen). Leipzig, Text vor Tafel XXXII
Veröffentlicht Veröffentlicht
1913
Magnus Hirschfeld
Leipzig
Veröffentlicht Veröffentlicht
1931
Ludwig Levy-Lenz
Leipzig
Veröffentlicht Veröffentlicht
1933
Berlin
Besessen Besessen
1919
Institut für Sexualwissenschaft
Berlin-Tiergarten
1912 1935
Magnus-Hirschfeld-Gesellschaft

Objekt aus: Magnus-Hirschfeld-Gesellschaft

Die Magnus-Hirschfeld-Gesellschaft e. V. (MHG) ist ein eingetragener gemeinnütziger Verein mit Sitz in Berlin, der sich 1982 mit dem Ziel gegründet...

Das Museum kontaktieren

[Stand der Information: ]

Hinweise zur Nutzung und zum Zitieren

Verzicht auf alle Rechte. Sollte nur gewählt werden, wenn das Recht auf Rechte zu verzichten besteht.