In einer Serie von drei Siebdrucken beschäftigt sich Ute Köhler mit den Brandwänden Berlins, die sie in ihren stilisierten Ansichten zugleich farbenfroh und doch von einem wehmütigen Grauschleier umgeben darstellt. Nach dem Zweiten Weltkrieg waren die abrupt abgeschnittenen, fensterlosen Hauswände ein verbreiteter Anblick in Berlin. Die zahlreichen Bombenangriffe der Alliierten hatten Schneisen in der dichten Bebauung der Stadt hinterlassen, die heutzutage zunehmend durch Neubauten ausgefüllt sind. In der Nachkriegszeit wurden die bloßliegenden Backsteine zunächst notdürftig mit Teer versiegelt, später auch ordentlich verputzt. Oft dienten sie als Werbeflächen für aufgemalte Reklamen, wie auch in einer der Grafiken Ute Köhlers zu sehen. Die Werke haben eine psychologische Ebene, die sich mit der Bewältigung des Kriegstraumas beschäftigt. In Köhlers Grafiken reihen sich ausschließlich Brandwände aneinander, keine normale erhaltene Fassade ist zu sehen.
