Schwarz-Weiß- Fotografie eines Mannes, der unbekleidet vor einem schwarzen Hintergrund positioniert wurde. Er ist frontal vom Kopf bis knapp zu den Knien zu sehen und lehnt sich leicht an eine Art Podest, auf dem zwei verschiedene Tücher bzw. Decken drapiert wurden. Die Arme sind leicht vom Körper nach hinten/zur Seite gestreckt, die Hände nicht mehr im Bild. Der Körper des Mannes scheint stark beleuchtet zu sein, seine Augen liegen im Schatten. Er hat den Kopf leicht zur Seite gedreht, ob seine Augen geöffnet oder geschlossen sind, ist nicht erkennbar.
Weil heute nicht mehr nachvollzogen werden kann, unter welchen Umständen und Bedingungen diese Fotografie einer nackten Person entstanden ist , wird sie hier nur teilweise in Klarform gezeigt.
Kontext:
Dieses Bild eines italienischen Soldaten, dem im Krieg ein Teil seiner äußeren Geschlechtsorgane gewaltsam entfernt wurde, taucht in sehr vielen Publikationen auf. Vermutlich wurde es in der hier abgebildeten Version freigestellt und auf einem schwarzen Hintergrund montiert.
Es existiert mindestens eine weitere Abbildung des Mannes, auf dem er zusammen mit einem zweiten Mann zu sehen ist. Dort findet sich auch eine der hier abgebildeten Decken wieder.
Aufgrund der Ästhetik dieses zweiten Bildes, stammt das Foto möglicherweise von dem Fotografen Wilhelm von Gloeden (1856–1931). Bei dem Feldzug, in dem die abgebildete Person verletzt wurde, könnte es sich um den Italienisch-Äthiopischer Krieg (1895–1896) handeln.
Der Sexualwissenschaftler und Sexualreformer Magnus Hirschfeld schreibt in seinem Buch „Geschlechtsübergänge“, dass ihm das Foto „aus Süditalien übersandt wurde“. Es zeige einen „Kastraten“ und solle dazu dienen eine Beziehung zwischen „primären und sekundären Sexual Charakteren“ aufzuzeigen, nämlich „daß männliche Castraten zur Femininität“ tendierten (vgl. Hirschfeld: Geschlechtsübergänge, Text vor Tafel XXVIII).