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Person/InstitutionAugust Seidel (1863-1916)x
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Fotografie einer unbekleideten Frau von vorn

Magnus-Hirschfeld-Gesellschaft Fotografische Sammlung des ehemaligen Instituts für Sexualwissenschaft [FSIFS-184_c]
Fotografie einer unbekleideten Frau von vorn (Magnus-Hirschfeld-Gesellschaft Public Domain Mark)
Herkunft/Rechte: Magnus-Hirschfeld-Gesellschaft (Public Domain Mark)
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Beschreibung

Schwarz-Weiß-Fotografie einer unbekleideten Frau. Sie wurde frontal fotografiert und ist vom Kopf bis zu den Füßen zu sehen. Den Kopf hat sie zur linken Seite gedreht und blickt geradeaus. Die rechte Hand hat sie seitlich an ihre Stirn gelegt, den linken Arm seitlich vom Körper abgespreizt. Hintergrund und Boden sind neutral.

Weil heute nicht mehr nachvollzogen werden kann, unter welchen Umständen diese Fotografie entstand, wird die Abbildung hier nur zum Teil in Klarform gezeigt.

Kontext:
Dieses Foto kann im Kontext der sog. „Zwischenstufentheorie“ des Sexualwissenschaftlers und Sexualreformers Magnus Hirschfeld gelesen werden. Sehr verkürzt gesagt, beschreibt das Konzept der Zwischenstufen die Tatsache, dass jedes Individuum sowohl „männlich“ als auch „weiblich“ ausgeprägte Eigenschaften vereint, die einen oder mehrere der vier Bereiche betreffen können: 1. die Geschlechtsorgane, 2. sonstige körperliche Eigenschaften, 3. den Geschlechtstrieb und/oder 4. sonstige seelische Eigenschaften.
Mit diesem Konzept verlagerte Hirschfeld bereits 1907 das biologisch-genitale Geschlecht hin zu einem, das u. a. auch auf der erlebten Identität beruhte. Damit ebnete die „Zwischenstufentheorie”, die „während der Institutszeit die wissenschaftliche Leitidee für die meisten Mitarbeiter“ blieb, den Weg für das Verständnis von sexueller Vielfalt und Variabilität. (vgl. Herrn, Rainer (2022): Der Liebe und dem Leid, Suhrkamp, S. 31). Einher ging damit auch eine Entpathologisierung und Entkriminalisierung des vermeintlich Abweichenden, von Menschen also, die außerhalb der gesellschaftlichen Norm standen.

Laut der Bildunterschrift handelt es sich hier um ein „normal gebautes Weib“, eine Frau also, die sich nach Hirschfelds Theorie als „absolute Frau“ mit gänzlich „weiblichen“ Körpermerkmalen bezeichnen ließe. In seinem Beitrag „Die Zwischenstufen-‚Theorie‘“, schreibt Hirschfeld, dass die „absolute“ Frau bzw. der „absolute“ Mann „konstruierte Extreme“ und „Abstraktionen“ seien, die „in Wirklichkeit […] bisher nicht beobachtet worden“ seien (vgl. Hirschfeld, Magnus (1910): Die Zwischenstufen-„Theorie“. In: Sexual-Probleme. Zeitschrift für Sexualwissenschaft und Sexualpolitik, Band 6, S. 116–136, S. 122).

Beschriftung/Aufschrift

Bildunterschrift in Seidel: Geschlecht und Sitte im Leben der Völker: Normal gebautes Weib.
Mit Genehmigung des Herrn Dr. M. Hirschfeld.

Danksagung

Förderprogramm zur Digitalisierung von Objekten des kulturellen Erbes des Landes Berlin

Veröffentlicht Veröffentlicht
1925
August Seidel
Berlin
Besessen Besessen
1919
Institut für Sexualwissenschaft
Berlin-Tiergarten
Verschollen Verschollen
1933
Berlin
1918 1935
Magnus-Hirschfeld-Gesellschaft

Objekt aus: Magnus-Hirschfeld-Gesellschaft

Die Magnus-Hirschfeld-Gesellschaft e. V. (MHG) ist ein eingetragener gemeinnütziger Verein mit Sitz in Berlin, der sich 1982 mit dem Ziel gegründet...

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