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Person/InstitutionGiacoma Foroni (1779-)x
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Abbildung von Giacoma Foroni mit Kleid und Schürze (Holzschnitt)

Magnus-Hirschfeld-Gesellschaft Fotografische Sammlung des ehemaligen Instituts für Sexualwissenschaft [FSIFS-181_a]
Abbildung von Giacoma Foroni mit bekleidet (Holzschnitt) (Magnus-Hirschfeld-Gesellschaft Public Domain Mark)
Herkunft/Rechte: Magnus-Hirschfeld-Gesellschaft (Public Domain Mark)
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Beschreibung

Schwarz-Weiß-Fotografie eines Holzschnitts vermutlich aus dem 18. Jahrhundert. Zu sehen ist eine Person in einem knöchellangen Kleid mit Schürze, mit einem Hut auf dem Kopf und Schuhen (vermutlich Pantoffeln) an den Füßen. Am linken Arm trägst sie einen Korb, am Hals eine Perlenkette und an den Ohren Ohrschmuck. Ihr Kleid ist an den Ärmeln mit kleinen Schleifen verziert, sie steht auf einer schraffierten Fläche. Sie ist halb frontal zu sehen. Der Hintergrund ist nicht gestaltet.

Kontext:
In der Publikation von August Seidel „Geschlecht und Sitte im Leben der Völker“ wurde dieses Bild im textlichen Kontext der „sexuellen Zwischenstufen“ als „Frau mit männlichen Körperformen“ abgedruckt. Sehr verkürzt gesagt, beschreibt das Konzept der Zwischenstufen die Tatsache, dass jedes Individuum sowohl „männlich“ als auch „weiblich“ ausgeprägte Eigenschaften vereint, die einen oder mehrere der vier Bereiche betreffen können: 1. die Geschlechtsorgane, 2. sonstige körperliche Eigenschaften, 3. den Geschlechtstrieb und/oder 4. sonstige seelische Eigenschaften.
Mit diesem Konzept verlagerte Hirschfeld bereits 1907 das biologisch-genitale Geschlecht hin zu einem, das u. a. auch auf der erlebten Identität beruhte. Damit ebnete die „Zwischenstufentheorie”, die „während der Institutszeit die wissenschaftliche Leitidee für die meisten Mitarbeiter“ blieb, den Weg für das Verständnis von sexueller Vielfalt und Variabilität. (vgl. Herrn, Rainer (2022): Der Liebe und dem Leid, Suhrkamp, S. 31). Einher ging damit auch eine Entpathologisierung und Entkriminalisierung des vermeintlich Abweichenden, von Menschen also, die außerhalb der gesellschaftlichen Norm standen.

Neben dem hier gezeigten wurde ein zweiter Holzschnitt abgedruckt. Laut den Bildunterschriften handelt es sich hier um eine „Frau“ und im Falle der anderen Abbildung um einen „Mann“. Vermutlich ist es jedoch dieselbe Person.

Der „Fall“ Giacoma Foroni fand bereits 1802 als Jaqueline Foroni Erwähnung in der Schrift „Jacqueline Foroni rendue à son véritable sexe, ou rapport, réflexcions et jugement présenté à l'Académie de Mantoue“ (vgl. https://archive.org/details/b22008354, abgerufen am 16.07.2024).

Beschriftung/Aufschrift

Bildunterschrift in Seidel: Geschlecht und Sitte im Leben der Völker: Frau mit männlichen Körperformen. Nach einem alten Holzschnitt. Das Original stellte uns Herr Dr. Mag. Hirschfeld freundlichst zur Verfügung.

Danksagung

Förderprogramm zur Digitalisierung von Objekten des kulturellen Erbes des Landes Berlin

Veröffentlicht Veröffentlicht
1802
Frankreich
Veröffentlicht Veröffentlicht
1925
August Seidel
Berlin
Besessen Besessen
1919
Institut für Sexualwissenschaft
Berlin-Tiergarten
Verschollen Verschollen
1933
Berlin
1801 1935
Magnus-Hirschfeld-Gesellschaft

Objekt aus: Magnus-Hirschfeld-Gesellschaft

Die Magnus-Hirschfeld-Gesellschaft e. V. (MHG) ist ein eingetragener gemeinnütziger Verein mit Sitz in Berlin, der sich 1982 mit dem Ziel gegründet...

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