Eine gewisse Intimität vermittelt Manfred Hamms Fotografie von einer Vitrine im Depot der ornithologischen Sammlung im Naturkundemuseum Berlin. So wirkt das Bild ein bisschen wie ein Blick in eine Schatztruhe. Hamm gilt als ein Vertreter des subjektiven Sehens. In seinen Fotos erleben wir Schauplätze und Räume aus einer persönlichen Perspektive. Die vorliegende Arbeit transportiert die Erkundungslust und Neugier des Fotografen. Die Vogelsammlung es Naturkundemuseums ist mit 200.000 Objekten und aufgrund ihres Artenreichtums eine der bedeutendsten weltweit. Die Präparate bilden die Grundlage für eine Vielzahl von Publikationen und Artbeschreibungen.
Der in Berlin lebende und arbeitende Fotograf Manfred Hamm legte seinen thematischen Schwerpunkt auf öffentliche Orte wie Bibliotheken, Markthallen, Konzerthallen, Bahnhöfe, Textilfabriken, Caféhäuser, sowie Orte des Handels. Seine Arbeiten entstanden in einer Zeit, in der Fotografie noch überwiegend analog betrieben wurde. 2020 erwarb das Berliner Stadtmuseum das Lebenswerk des Künstlers, welches in einer umfangreichen Online-Datenbank einsehbar ist. Hamms Œuvre stellt eine wertvolle Chronik der Berliner Stadtgeschichte insbesondere in Hinblick auf die Architekturgeschichte dar.