Portraitaufnahme von Adolf Gottstein, Arzt, Epidemiologe, Sozialhygieniker und Gesundheitspolitiker
Mehrere Charlottenburger Stadträte engagierten sich in sozialhygienischen Kreisen, allen voran der Mediziner Adolf Gottstein. 1906 wurde er Stadtrat für Hygiene und hatte verschiedene Ämter, wie den medizinischen Beirat des Wohnungsamtes, inne. Als Stadtmedizinalrat forcierte er den Ausbau der Gesundheitsfürsorge und verhalf Charlottenburg in diesem Feld zu einer Vorrangstellung. 1920 bis 1925 leitete er das preußische Gesundheitswesen und gründete in Charlottenburg, Düsseldorf und Breslau Sozialhygienische Akademien. Als zum Christentum konvertierter Jude musste Gottstein während des Nationalsozialismus alle Ämter niederlegen. Er konnte einige Schriften im Ausland publizieren, bevor er 1941 in einem Berliner Krankenhaus verstarb.