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SchlagworteSexualdimorphismusx
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Abbildung eines Aktmodells eines Malers

Magnus-Hirschfeld-Gesellschaft Fotografische Sammlung des ehemaligen Instituts für Sexualwissenschaft [FSIFS-191_a]
Abbildung eines Aktmodells eines Malers (Magnus-Hirschfeld-Gesellschaft Public Domain Mark)
Herkunft/Rechte: Magnus-Hirschfeld-Gesellschaft (Public Domain Mark)
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Beschreibung

Schwarz-Weiß-Fotografie, auf der eine unbekleidete Frau zu sehen ist. Sie ist vom Kopf bis zu den Füßen sichtbar, in der rechten Hand hält sie einen Pinsel, in der linken eine Malpalette. Die Frau wurde frontal fotografiert, den Kopf hat sie nach rechts gedreht, sodass ihr Gesicht im Profil zu sehen ist. Den linken Fuß hat sie leicht seitlich nach hinten gestellt.

Kontext:
Dieses Foto kann im Kontext der sog. „Zwischenstufentheorie“ des Sexualwissenschaftlers und Sexualreformers Magnus Hirschfeld gelesen werden. Sehr verkürzt gesagt, beschreibt das Konzept der Zwischenstufen die Tatsache, dass jedes Individuum sowohl „männlich“ als auch „weiblich“ ausgeprägte Eigenschaften vereint, die einen oder mehrere der vier Bereiche betreffen können: 1. die Geschlechtsorgane, 2. sonstige körperliche Eigenschaften, 3. den Geschlechtstrieb und/oder 4. sonstige seelische Eigenschaften.
Mit diesem Konzept verlagerte Hirschfeld bereits 1907 das biologisch-genitale Geschlecht hin zu einem, das u. a. auch auf der erlebten Identität beruhte. Damit ebnete die „Zwischenstufentheorie”, die „während der Institutszeit die wissenschaftliche Leitidee für die meisten Mitarbeiter“ blieb, den Weg für das Verständnis von sexueller Vielfalt und Variabilität. (vgl. Herrn, Rainer (2022): Der Liebe und dem Leid, Suhrkamp, S. 31). Einher ging damit auch eine Entpathologisierung und Entkriminalisierung des vermeintlich Abweichenden, von Menschen also, die außerhalb der gesellschaftlichen Norm standen.

Laut Bildunterschrift handelt es sich hier um einen Frauenkörper, der als Beispiel einer „Androphysie“ angesehen wurde. Damit wurden weibliche Körper bezeichnet, die auf dem gedachten Geschlechterkontinuum mehr im männlichen als im weiblichen Spektrum verortet wurden, bzw. als „männlich“ festgelegte Körpermerkmale aufwiesen.

Beschriftung/Aufschrift

Bildunterschrift in Wulffen: Der Sexualverbrecher: Androphysie (Weiber mit Männerbecken.)
Dr. Magnus Hirschfeld.

Bildunterschrift in Hirschfeld: Geschlechtsübergänge: Androsphysie (Weiber mit Männerbecken).

Bildunterschrift in Buschan: Menschenkunde: Weib mit Männerbecken (Androsphysie), nach Hirschfeld aus „M. Hirschfeld, Geschlechtsübergänge“. Verlag von W. Malende, Leipzig.

Bildunterschrift in Levy-Lenz: Hexenkessel der Liebe: Weibliches Modell eines Berliner Malers mit annähernd männlichen Konturen
(Verhältnis der Becken- zur Schulterlinie)

Bildunterschrift in Buschan: Im Anfang war das Weib: Weib mit Männerbecken sogenannte Androsphysie
Nach Magnus Hirschfeld

Bildunterschrift in Neugebauer: Hermaphroditismus beim Menschen: Abb. 339 und 340. Androsphysier (Weiber mit Männerbecken). Abb. 339. Modell des verstorbenen Malers Gussow, welches annähernd männliche Konturen aufweist (siehe Hirschfeld, loc. cit. Tatel XVIII, Fig. 40).

Danksagung

Förderprogramm zur Digitalisierung von Objekten des kulturellen Erbes des Landes Berlin

Veröffentlicht Veröffentlicht
1908
Franz Ludwig Neugebauer
Leipzig
Veröffentlicht Veröffentlicht
1909
Georg Buschan
Stuttgart
Veröffentlicht Veröffentlicht
1910
Erich Wulffen
Berlin
Veröffentlicht Veröffentlicht
1913
Magnus Hirschfeld
Leipzig
Veröffentlicht Veröffentlicht
1927
Georg Buschan
Dresden
Veröffentlicht Veröffentlicht
1931
Ludwig Levy-Lenz
Leipzig
Besessen Besessen
1919
Institut für Sexualwissenschaft
Berlin-Tiergarten
Verschollen Verschollen
1933
Berlin
1907 1935
Magnus-Hirschfeld-Gesellschaft

Objekt aus: Magnus-Hirschfeld-Gesellschaft

Die Magnus-Hirschfeld-Gesellschaft e. V. (MHG) ist ein eingetragener gemeinnütziger Verein mit Sitz in Berlin, der sich 1982 mit dem Ziel gegründet...

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