Der in Berlin lebende und tätige Bildhauer und Maler Detlef Waschkau beschäftigt sich in seiner Kunst mit der Großstadt und der Architektur urbaner Räume. Insbesondere ist er für seine hybriden Bildobjekte bekannt, in denen er Techniken der Malerei und bildhauerische Praktiken wie das Holzrelief verschmelzen lässt. Auch in Waschkaus Zeichnungen und Aquarellen zieht sich diese Bildsprache fort, wenn auch das Zerlegen des Raumes und die Tiefenwirkung nun vor allem mit grafischen und malerischen Mitteln wie versetzte Perspektiven und Übermalungen, erreicht werden.
Die vorliegende Aquarellzeichnung ist eine von zwei Motivvariationen vom stillgelegten Gasometer in Berlin-Schöneberg im Bestand der Artothek Charlottenburg-Wilmersdorf. Die denkmalgeschützte Stahlkonstruktion gilt als das Wahrzeichen des zwischen Innsbrucker Platz, Südkreuz und dem S-Bahnhof Schöneberg liegenden Quartiers. Während die erste Version das Gasometer als Teil der Stadtlandschaft versteht, schaut man hier wie durch ein Vergrößerungsglas in die stählernen Zellen hinein. Die einzelnen Fragmente der Konstruktion werden in geometrische Raster und Farbfelder zerlegt, vereinzelt brechen zufällige Farbverläufe die geometrische Strenge auf.
