Diese KS 601 von 1952 wurde direkt nach der Produktion zum Schnittmodell umgebaut, um die Technik zu veranschaulichen. Vermutlich sollte das Motorrad auf Messen gezeigt werden, um Händler- und Exportaufträge zu generieren. Es fehlen sämtliche Nummern auf Motor, Rahmen und Getriebe, ein Lenkschloss wurde nicht verbaut. Das Schnittmodell ist in einem guten Originalzustand, der Tachostand beträgt 28 km. Es gibt leichte Lackschäden, unter anderem am Gepäckträger, sowie Korrosion an verchromten Kleinteilen und Alu-Guss-Teilen. Der Isolierschlauch (Bougierrohr) des Kabelbaums ist brüchig.
Die KS 601 kam 1950 auf den Markt und wurde bis 1957 gebaut. Wie ihre Vorgängerin, die KS 600 von 1938, war sie speziell für den Beiwagenbetrieb geeignet und besaß abermals einen Viertakt-Boxermotor mit Kardanantrieb zum Hinterrad. Als grundlegende Neukonstruktion hatte die KS 601 aber auch markante Unterschiede zu bieten. Hierzu gehörten vor allem der Doppelrohrrahmen, eine Teleskopgabel mit einem zentralen Stoßdämpfer zwischen den Gabelbeinen, eine Geradewegfederung hinten und eine reine Fußschaltung.
Für Zündapp war die KS 601 mit rund 6500 verkauften Exemplaren kein wirtschaftlicher Erfolg, doch der Imagegewinn war unbezahlbar: Die vielen Erfolge im Geländesport, der durch einen Testbericht der Zeitschrift „Das Motorrad“ entstandene Spitzname „Grüner Elefant“, eine vielbeachtete Weltreise mit einem KS 601-Gespann 1953/54 sowie nicht zuletzt die feste Fangemeinde, die 1956 ein erstes „Elefantentreffen“ mitten im Winter abhielt, gaben der KS 601 schon in den 1950er Jahren das Image einer Motorrad-Legende. Die zeitlich noch sehr frischen Kriegserlebnisse machten die KS 601 auch bei ehemaligen Kradmeldern und Kradschützen beliebt.
Daten
Motor: Zweizylinder-Viertaktmotor
Hubraum: 592 cm³
Leistung: 28 PS
Geschwindigkeit: 140 km/h
Bauzeit: 1950-1957 (KS Sport 1952-1958)
Stückzahl: 4990 (plus 1440 der leistungsstärkeren KS Sport)
Neupreis (1952): 3195,- DM