Während die ersten Köpfe Heiligers mit ausgearbeiteten Details in den Gesichtszügen noch sehr naturgetreu sind (Vgl. WV1 Kopf der Mutter), reduziert er in den darauffolgenden Jahren seine Formensprache immer mehr. Der „Frauenkopf“ von 1949 steht exemplarisch hierfür. Es gibt keine markanten Details in Form von Falten, die Oberfläche ist stattdessen durch klare Flächen gekennzeichnet. Die Augen werden als kleine Kreise mit einem eingeritzten Punkt in der Mitte dargestellt, Nase und Mund sind ebenfalls mit nur feinen, kleinen Erhebungen ausmodelliert, die Ohren minimal angedeutet. Heiliger geht es bei dem Kopf nicht mehr um eine physiognomische Bildnistreue, sondern um den Kopf als biomorphes, organisches Gebilde, dessen Linien fließen. Die dadurch entstehende Dynamik ist charakteristisch für Heiligers Arbeiten.