Ansicht des Wasserturms vor der Sprengung
Der Germaniaturm wurde ab 1872 im damaligen Charlottenburger Neubaugebiet Westend an der Ecke Eschenallee/Rüsternallee erbaut. Der Bauherr Heinrich Quistorp plante mit dem Turm sowohl als Teil der Wasserversorgung des Westends Geld zu verdienen, als auch über eine Gaststätte im Wasserturm unter dem zweitausend Kubikmeter fassenden Wasserbecken Geld einzunehmen.
Der Bau wurde nie fertiggestellt und Quistorp ging bankrott. Die 1878 gegründeten Charlottenburger Wasserwerke übernahmen den Bau nicht und so kam es zur Zwangsversteigerung. Dabei erwarb Quistorps Bruder, Johannes Quistorp, den unfertigen Wasserturm für 50.000 Mark, der ihn wiederum 1892 auf Abbruch verkaufte. Die Abbruchfirma plante die Bauruine zu sprengen, aber ihre Sprengversuche scheiterten. Daraufhin wurden von der Preußischen Armee die Schöneberger Eisenbahnpioniere angefordert. Am 14. Oktober 1892 sprengten die Pioniere zunächst den Kuppelbau des Wasserturms. Ende Oktober/Anfang November folgten die riesigen Säulen und die nach innen hinter ihnen liegenden tragenden Pfeiler der Kuppel. Die letzten Turmreste wurden erst kurz vor dem Ersten Weltkrieg beseitigt. An der Stelle des Germaniaturms wurde 1912 das Paulinenkrankenhaus erbaut.