Das WF war verpflichtet, regelmäßig Konsumgüter, also Produkte für den Endverbraucher, zu entwickeln und diese auch zu produzieren. Im Betriebsauflauf eine störende Verpflichtung, der nachgekommen werden musste, die aber möglichst wenig Produktionskapazitäten beanspruchen sollte.
Bereits im Sommer 1977 war das Blitzzusatzgerät BZG 1 als hochwertiges Konsumgut im WF-Sender beschrieben worden. Es handelte sich um ein Zusatzgerät für den vom VEB Elgawa Plauen produzierten Elektronenblitz SL 3, das als eine Art 'Powerbank' diente, denn damit konnte das Blitzgerät unabhängig von einer Steckdose genutzt werden.
Im gleichen Jahr wurde auch im WF beraten, wie dieses Zusatzgerät BZG 1 in die Produktion überführt werden könnte, zunächst war die Produktionsaufnahme ab IV. Quartal 1978 im Werk Sonderfertigung angedacht, aber dann entschied man sich, dass der Zusammenbau der Geräte ein gutes Schülerprojekt wäre und ließ es ab 1978 von Schülern des Polytechnischen Zentrums herstellen. 1979 wurde dieses Gerät – obwohl eigentlich vom Bereich Forschung entwickelt – als Exponat auf der Bezirksmesse der MMM (Meister von Morgen) vorgestellt.
Was aber im WF-Sender nicht erwähnt wird, dass das WF hier eine unangenehme Verpflichtung dahingehend löste, dass es Schüler im Rahmen der 'Praktischen Arbeit', die in der Stundentafel vorgeschrieben war, ohne Bezahlung dieses Produkt montieren ließ.
1983 ermahnte einer der Lehrer am Polytechnischen Zentrum, dass endlich ein neues Schülerprojekt her müsse, aber es fand sich wohl keins mehr, da durch den Einsatz verbesserter Technologien es kaum noch Produkte gab, die von unqualifizierten Mitarbeitern montiert werden konnten.
In der Ausstellung werden das Gerät, die Gebrauchsanweisung, Ausschnitte aus dem WF-Sender, der Forschungs- und Entwicklungsbericht zum BZG 1 und ein Foto des Schülerobjekts gezeigt. Der Infotext bietet noch weitere Informationen.
