museum-digitalberlin
STRG + Y
de
Museum Berlin-Karlshorst Dauerausstellung Kapitel 9: Sieg über Deutschland

Dauerausstellung Kapitel 9: Sieg über Deutschland

Ende Oktober 1944 überschritten sowjetische Verbände erstmals die Grenze des Deutschen
Reiches. Die Eroberung Berlins, des Zentrums nationalsozialistischer Herrschaft, wurde oberstes Ziel der sowjetischen Kriegführung. Der Kampf um die deutsche Hauptstadt war die letzte große Schlacht des Zweiten Weltkrieges in Europa. Durch die Erfahrungen der deutschen Besatzungsherrschaft und die Kenntnis
deutscher Verbrechen waren Rachegefühle in den sowjetischen Truppen weit verbreitet. Viele Angehörige der Roten Armee verübten Gewalttaten gegen deutsche Zivilisten. Die sowjetische Militärführung versuchte dies
einzugrenzen. Schon bald nach Beendigung der Kämpfe bemühte sie sich auch um die Versorgung der Bevölkerung und den Wiederaufbau eines zivilen Lebens.

[ 11 Objekte ]

Plakat "Die Beine der Faschisten bringen sie nicht weit genug fort, ich...

Nachdem die Rote Armee die deutsche Reichsgrenze erreicht hatte, bestand bei vielen Soldaten die Hoffnung, dass der Krieg für sie nun zu Ende sei. Um die Motivation zum Weiterkämpfen zu stärken, änderte die Kriegspropaganda ihre Strategie. Sie setzte an die Stelle der Befreiung der besetzten Gebiete nun die Zerschlagung des Nationalsozialismus im Deutschen Reich.

Fahne "Vorwärts nach Berlin", 1945

Fahnen wie diese wurden beim Vormarsch der Roten Armee auf Panzern befestigt.

Sowjetische Artilleriegranate mit aufgemalter Parole „Nach Berlin!“, 1945

Eine sowjetische 85 mm-Granate mit Aufschrift „Nach Berlin!“.

Sowjetische Medaille Für die Einnahme Berlins, 1945

Die Medaille wurde am 9. Juni 1945 gestiftet. Mit ihr wurden mehr als eine Million sowjetische Soldaten für ihre Teilnahme am Kampf um Berlin ausgezeichnet.

Polnische Medaille "Für die Teilnahme an der Schlacht um Berlin", 1966

Die Auszeichnung wurde am 21. April 1966 durch das polnische Parlament gestiftet und an polnische Teilnehmer der Schlacht um Berlin verliehen.

Lebensmittelkarte für Willi Fiedanowski, Berlin, Mai 1945

Am 13. Mai führte die Sowjetische Militärverwaltung Lebensmittelkarten ein, um eine effiziente und gerechte Versorgung zu gewährleisten. Zur weiteren Verbesserung der Versorgungslage genehmigte der Stadtkommandant auch den privaten Handel mit Waren jeglicher Art. Willi Fiedanowski war der Vater von Horst Fiedanowski.

Hitlerbüste, Berlin-Karlshorst, 1933-1945

Hitlerbilder und -Büsten gehörten vor Mai 1945 in Behörden, Unternehmen und öffentlichen Einrichtungen, aber auch in vielen deutschen Haushalten zum selbstverständlichen Inventar. Bei Kriegsende vernichteten oder versteckten viele Deutsche Relikte des Nationalsozialismus. Die Büste wurde im Jahr 2001 in Karlshorst bei Bauarbeiten im Grund gefunden.

Flugblatt "An die Bevölkerung von Berlin", April 1945

Flugblatt der Roten Armee an die Berliner Bevölkerung mit dem Aufruf zur Kapitulation, Berlin, 27. April 1945. Am 25. April 1945 trafen die 1. Weißrussische Front und die 1. Ukrainische Front 50 Kilometer westlich von Berlin aufeinander. Mit dem Schließen des Rings um die Hauptstadt riefen die sowjetischen Truppen die Berliner Bevölkerung zur Kapitulation auf.

Befehl Nr. 1 des Chefs der Besatzung der Stadt Berlin, Berlin, April 1945

Der Befehl Nr. 1 informierte die Bevölkerung darüber, dass der sowjetische Stadtkommandant die politische und administrative Macht übernommen hatte. Der Befehl war undatiert. Das Datum wurde mit dem Vorrücken der sowjetischen Truppen in die einzelnen Stadtbezirke eingetragen.

Graffiti von Rotarmisten im Reichstag, Berlin, 2. Mai 1945

Sowjetische Soldaten dokumentieren ihren Sieg an den Wänden des Reichstagsgebäudes, Berlin-Tiergarten, 2. Mai 1945. Fotograf: Timofej Melnik, UdSSR, Kriegsfotografie 1941-1945

Negativ: Ort der bedingungslosen Kapitulation, Berlin-Karlshorst, 8. Mai 1945,...

Offizierskasino der Pionierschule 1 der Wehrmacht und Ort der bedingungslosen Kapitulation. Ende April 1945 schlug die sowjetische 5. Stoßarmee unter Generaloberst Bersarin im Offizierskasino der Pionierschule I in Karlshorst ihr Hauptquartier auf. Im großen Speise- und Festsaal des Kasinos unterzeichneten in der Nacht vom 8. auf den 9. Mai 1945 die Oberbefehlshaber der deutschen Streitkräfte die bedingungslose Kapitulation der Wehrmacht vor den Vertretern der vier Alliierten. Für das sowjetische Hauptquartier nahm Marschall Georgij Shukow die Kapitulation entgegen, für das westliche Hauptquartier (die alliierten Expeditionsstreitkräfte) in Vertretung des Oberkommandierenden General Eisenhower sein Stellvertreter, der britische Air-Marshal Sir Arthur Tedder. Als Zeugen unterschrieben für die US-Armee General Spaatz und für die französische Armee General de Lattre de Tassigny.

[Stand der Information: ]