Stahlstich von Johann Poppel und Georg Michael Kurz nach Zeichnung von Julius Gottheil, 1850/56
Die immer wieder dargestellte Süd- (Garten-)Ansicht von Schloss Sanssouci auf dem Weinberg legt hier den Schwerpunkt ganz auf die entsprechend monumental übersteigerte Fontäne. Bereits der Bauherr des Schlosses, König Friedrich II. von Preußen, hatte sie geplant, aber erst durch ein von Ludwig Persius (1803-1845) 1841-1843 (im maurischen Stil) errichtes Maschinenhaus an der Neustädter Havelbucht mit einer der ersten Borsigschen Dampfmaschinen ausgestattet gelang das Hochpumpen des Wassers in das Bassin auf dem Ruinenberg und ein dauerhafter Betrieb der Fontäne. Das Bassinbecken erhielt 1848 die Marmorbänke, die auch bereits auf dem Stahlstich dargestellt sind.
Die Bezeichnungen unter der Darstellung (li. u. "J. Gottheil del.", re. u. "Poppel u. Kurz sc.", die Zahl mi. u. "27.", die Ortsbezeichnung und der Verlagshinweis "Verlag u. Eigenthum v. B. S. Berendsohn in Hamburg.") deuten auf die Herkunft des Blattes als Blatt 25 des Brandenburgischen Albums hin ("Brandenburgisches Album. Eine Sammlung in Stahlstich ausgeführter Ansichten der Städte und denkwürdigen Bauten, hervorragenden Architekturen, Naturschönheiten und Denkmäler der Mark Brandenburg"), das ab 1850 in 20 Lieferungen je 3 Blatt herausgegeben wurde. Der aufnehmende Künstler Julius Gottheil (1810-1868) hat die Vorlagen für die Stahlstichreproduktionen nach der Natur geschaffen, die Darstellung, wenn sie auch ein künstlerisch komponiertes Gesamtbild bietet, zeichnet sich durch Detailreichtum und Genauigkeit aus.
Provenienz: Altbestand des Archivs.
Literatur: Iris Berndt: Märkische Ansichten. Die Provinz Brandenburg im Bild der Druckgraphik 1550-1850. Berlin 2007, Nr. 1617.