Schwarz-Weiß-Fotografie einer lebensgroßen Puppe. Sie ist mit einer Bluse und langen Unterhosen bekleidet, auf dem Kopf trägt sie eine Kopfbedeckung, an den Füßen dunkle Schuhe und um die Taille ein Tuch. Im Genitalbereich befindet sich eine Vorrichtung, die vermutlich als Prothese für eine Vulva dient. Die Puppe ist frontal abgebildet, der Kopf leicht zur Seite gedreht, sodass es den Anschein hat, als blicke sie nach oben links. An den Enden der Ärmel des Kleides fehlen die Hände. Die Puppe ist vor einem neutralen Hintergrund abgebildet. Ebenfalls im Bild sind zwei weitere Gegenstände, die links und rechts auf Kniehöhe neben der Puppe liegen. Der rechte Gegenstand gleicht einem kurzen Rohr, der linke einem Ring (Torus).
Das Bild wurde zumeist mit einem oder zwei weiteren Abbildungen der Puppe abgedruckt.
Kontext:
Der Sexualwissenschaftler und Sexualreformer Magnus Hirschfeld stellt das Bild in den Kontext des sog. „Pygmalionismus“. Die Person, die die Puppe anfertigte – laut Hirschfeld ein Gefangener – ähnele jenen Menschen, „denen Statuen zum Objekt orgastischer Lust geworden sind“, was sich in sexuellen Handlungen, aber auch Zerstörungswut äußern könne (vgl. Hirschfeld: Sexualpathologie, Teil 3, S. 129).
Eine Abbildung der Puppe hing zusammen mit zwei weiteren Abbildungen derselben Puppe in einem Ausstellungsraum des Instituts für Sexualwissenschaft zusammen mit anderen Bildern an einer Wand. Dies lässt sich auf der Grundlage einer zeitgenössischen Fotografie des Raums rekonstruieren, der Abbildungen und Objekte sog. „Geschlechtstriebabweichungen“ präsentierte.