museum-digitalberlin
STRG + Y
de
Objekte gefunden: 9
Person/InstitutionAugust Seidel (1863-1916)x
Art der BeziehungVeröffentlichtx
Suche verfeinernGezielte Suche Sortiert nach: ID

Abbildung eines unbekleideten Mannes von vorn

Magnus-Hirschfeld-Gesellschaft Fotografische Sammlung des ehemaligen Instituts für Sexualwissenschaft [FSIFS-190_b]
Abbildung eines unbekleideten Mannes von vorn (Magnus-Hirschfeld-Gesellschaft Public Domain Mark)
Herkunft/Rechte: Magnus-Hirschfeld-Gesellschaft (Public Domain Mark)
1 / 5 Vorheriges<- Nächstes->
Kontakt Zitieren Datenblatt (PDF) Entfernung berechnen Archivversionen Zum Vergleich vormerken Graphenansicht

Beschreibung

Schwarz-Weiß-Fotografie eines unbekleideten Mannes, der frontal aufgenommen wurde. Der Mann steht vermutlich in einem Innenraum, eine Hand hat er auf das Geländer einer Art Loge oder einer Galerie gelegt. Sein Kopf ist leicht nach links gedreht, er blickt geradeaus.

Weil heute nicht mehr nachvollzogen werden kann, unter welchen Umständen diese Fotografie entstand, wird die Abbildung hier nur zum Teil in Klarform gezeigt.

Kontext:
Dieses Foto kann im Kontext der sog. „Zwischenstufentheorie“ des Sexualwissenschaftlers und Sexualreformers Magnus Hirschfeld gelesen werden. Sehr verkürzt gesagt, beschreibt das Konzept der Zwischenstufen die Tatsache, dass jedes Individuum sowohl „männlich“ als auch „weiblich“ ausgeprägte Eigenschaften vereint, die einen oder mehrere der vier Bereiche betreffen können: 1. die Geschlechtsorgane, 2. sonstige körperliche Eigenschaften, 3. den Geschlechtstrieb und/oder 4. sonstige seelische Eigenschaften.
Mit diesem Konzept verlagerte Hirschfeld bereits 1907 das biologisch-genitale Geschlecht hin zu einem, das u. a. auch auf der erlebten Identität beruhte. Damit ebnete die „Zwischenstufentheorie”, die „während der Institutszeit die wissenschaftliche Leitidee für die meisten Mitarbeiter“ blieb, den Weg für das Verständnis von sexueller Vielfalt und Variabilität. (vgl. Herrn, Rainer (2022): Der Liebe und dem Leid, Suhrkamp, S. 31). Einher ging damit auch eine Entpathologisierung und Entkriminalisierung des vermeintlich Abweichenden, von Menschen also, die außerhalb der gesellschaftlichen Norm standen.

Das hier dargestellte Foto taucht in der zeitgenössischen Literatur in verschiedenen Kombinationen mit anderen Fotos auf, die drei „Zustände“ des Geschlechterkontinuums versinnbildlichen sollen. Das Bild des Mannes steht in diesem Kontext exemplarisch für einen Körper, der angeblich sowohl „männliche“ als auch „weibliche“ Attribute vereint.

Beschriftung/Aufschrift

Bildunterschrift in Wulffen: Der Sexualverbrecher: Durchschnittstypus der mann-weiblichen Figur.
Dr. Magnus Hirschfeld.

Bildunterschrift in Seidel: Geschlecht und Sitte im Leben der Völker: Mannweibliche Körperbildung.
Mit Genehmigung des Herrn Dr. M. Hirschfeld.

Bildunterschrift in Levy-Lenz: Hexenkessel der Liebe: Mann-weiblicher Durchschnittstypus

Bildunterschrift in Hirschfeld: Geschlechtsübergänge: Durchschnittstypus der mannweiblichen Figur

Danksagung

Förderprogramm zur Digitalisierung von Objekten des kulturellen Erbes des Landes Berlin

Veröffentlicht Veröffentlicht
1910
Erich Wulffen
Berlin
Veröffentlicht Veröffentlicht
1913
Magnus Hirschfeld
Leipzig
Veröffentlicht Veröffentlicht
1925
August Seidel
Berlin
Veröffentlicht Veröffentlicht
1931
Ludwig Levy-Lenz
Leipzig
Besessen Besessen
1919
Institut für Sexualwissenschaft
Berlin-Tiergarten
Verschollen Verschollen
1933
Berlin
1909 1935
Magnus-Hirschfeld-Gesellschaft

Objekt aus: Magnus-Hirschfeld-Gesellschaft

Die Magnus-Hirschfeld-Gesellschaft e. V. (MHG) ist ein eingetragener gemeinnütziger Verein mit Sitz in Berlin, der sich 1982 mit dem Ziel gegründet...

Das Museum kontaktieren

[Stand der Information: ]

Hinweise zur Nutzung und zum Zitieren

Verzicht auf alle Rechte. Sollte nur gewählt werden, wenn das Recht auf Rechte zu verzichten besteht.