Heiligers Oeuvre kann in verschiedene Werkphasen unterteilt werden, die vor allem durch die Verwendung charakteristischer Materialien gekennzeichnet sind. Während er in den 1950er und 1960er Jahren vor allem mit Bronze arbeitete, experimentierte Heiliger in den 1970er Jahren mit verschiedenen Werkstoffen wie Aluminium und Polyester, bis er schließlich in seinem Spätwerk vorwiegend Eisen nutzte. Sein offener Schaffensprozess beinhaltet spätere Überarbeitungen sowie nachträgliche Betitelungen, die dem Rezipienten Hinweise für weitere Assoziationen geben.
Grundlage für die Bronzeskulptur „Kugel im Sonnenwind“ bildet eine Arbeit aus den späten 1960er Jahren, in welcher der Künstler die Lichteffekte polierter Bronze austestete. Die Arbeit zeigt eine sich nach oben verjüngende Bronzeform, deren Oberfläche gewellt und poliert ist. In einer tropfenförmigen Aussparung steckt ein kleiner Stab, an dem eine Kugel befestigt ist. Die goldglänzende Oberfläche der Bronze reflektiert das einfallende Licht, welches durch die gewellte Struktur Schatten bildet und so die Kugel wie eine Sonne am Wolkenhimmel erscheinen lässt.