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Bernhard-Heiliger-Stiftung polierte Bronzen

polierte Bronzen

Am Ende der ersten Werkphase, der sogenannten „Bronzezeit“, verändert Heiliger die Strukturen seiner Bronzeskulpturen noch einmal deutlich: Die aufgerissenen und zerklüfteten Oberflächen werden glatter und sind stellenweise poliert, wodurch ein spannungsreiches Wechselspiel zwischen der dunklen Patina und den goldglänzenden Partien entsteht.

[ 10 Objekte ]

Vertikales Motiv I

Am Ende der ersten Werkphase, der sogenannten „Bronzezeit“, verändert Heiliger die Strukturen seiner Bronzeskulpturen noch einmal deutlich: Die aufgerissenen und zerklüfteten Oberflächen werden glatter und sind stellenweise poliert, wodurch ein spannungsreiches Wechselspiel zwischen der dunklen Patina und den goldglänzenden Partien entsteht. Erstmals setzt der Künstler diesen Materialkontrast bei den Bronzestelen der „Vertikalen Motive“ ein, die er für den Skulpturenhof der Neuen Nationalgalerie entwarf. Hier sind die organischen Plastiken als Gegenstück zu dem von Mies van der Rohe konzipierten geometrischen Museumsbau mit seiner Stahl-Glas-Fassade installiert. Heiliger entwickelte die drei „Vertikalen Motive“ aus Fragmenten der „Vegetativen Säule“, die im Hof der Liebigschule in Frankfurt am Main steht. Für den Guss der Säule wurde das entsprechende Gipsmodell in drei Hauptabschnitte zerlegt, die als Grundlage für die „Vertikalen Motive“ dienten. Zwei der Stelen, das „Vertikale Motiv I“ und das „Vertikale Motiv III“, stehen in einem länglichen Wasserbecken und wirken, als würden sie direkt aus dem Wasser emporwachsen. Die polierten Bronzepartien spiegeln die Wasseroberfläche, die ursprünglich von kleinen Fontänen belebt wurde. Das „Vertikale Motiv II“ dagegen ist auf einem Sockel erhöht neben dem Wasserbecken positioniert. Diese gestalterische Anordnung kreiert ein dynamisches Wechselspiel zwischen den einzelnen Stelen. Das „Vertikale Motiv I“ fächert sich aus einem säulenartigen Standfuß nach oben auf und erinnert in seiner Form an einen abstrakten Kelch oder Pokal. Im unteren Drittel des Gusses brechen drei glattpolierte Partien die ansonsten raue und dunkle Oberflächenstruktur auf.

Vertikales Motiv II

Am Ende der ersten Werkphase, der sogenannten „Bronzezeit“, verändert Heiliger die Strukturen seiner Bronzeskulpturen noch einmal deutlich: Die aufgerissenen und zerklüfteten Oberflächen werden glatter und sind stellenweise poliert, wodurch ein spannungsreiches Wechselspiel zwischen der dunklen Patina und den goldglänzenden Partien entsteht. Erstmals setzt der Künstler diesen Materialkontrast bei den Bronzestelen der „Vertikalen Motive“ ein, die er für den Skulpturenhof der Neuen Nationalgalerie entwarf. Hier sind die organischen Plastiken als Gegenstück zu dem von Mies van der Rohe konzipierten geometrischen Museumsbau mit seiner Stahl-Glas-Fassade installiert. Heiliger entwickelte die drei „Vertikalen Motive“ aus Fragmenten der „Vegetativen Säule“, die im Hof der Liebigschule in Frankfurt am Main steht. Für den Guss der Säule wurde das entsprechende Gipsmodell in drei Hauptabschnitte zerlegt, die als Grundlage für die „Vertikalen Motive“ dienten. Zwei der Stelen, das „Vertikale Motiv I“ und das „Vertikale Motiv III“, stehen in einem länglichen Wasserbecken und wirken, als würden sie direkt aus dem Wasser emporwachsen. Die polierten Bronzepartien spiegeln die Wasseroberfläche, die ursprünglich von kleinen Fontänen belebt wurde. Das „Vertikale Motiv II“ dagegen ist auf einem Sockel erhöht neben dem Wasserbecken positioniert. Diese gestalterische Anordnung kreiert ein dynamisches Wechselspiel zwischen den einzelnen Stelen. Ausgehend von einem breiten, scheibenartigen Standfuß verjüngt sich die Plastik bevor sie sich nach oben noch einmal öffnet. Dieser aufgefächerte letzte Abschnitt des Gusses ist vollständig poliert und nimmt durch seine Oberflächenbehandlung die Farbigkeit der Umgebung auf. 1971 stiftete Heiliger dem Israel Museum in Jerusalem ein Exemplar des „Vertikalen Motivs II“, welches im angrenzenden, von Isamu Noguchi gestalteten Billy-Rose-Skulpturengarten aufgestellt ist.

Vertikales Motiv III

Am Ende der ersten Werkphase, der sogenannten „Bronzezeit“, verändert Heiliger die Strukturen seiner Bronzeskulpturen noch einmal deutlich: Die aufgerissenen und zerklüfteten Oberflächen werden glatter und sind stellenweise poliert, wodurch ein spannungsreiches Wechselspiel zwischen der dunklen Patina und den goldglänzenden Partien entsteht. Erstmals setzt der Künstler diesen Materialkontrast bei den Bronzestelen der „Vertikalen Motive“ ein, die er für den Skulpturenhof der Neuen Nationalgalerie entwarf. Hier sind die organischen Plastiken als Gegenstück zu dem von Mies van der Rohe konzipierten geometrischen Museumsbau mit seiner Stahl-Glas-Fassade installiert. Heiliger entwickelte die drei „Vertikalen Motive“ aus Fragmenten der „Vegetativen Säule“, die im Hof der Liebigschule in Frankfurt am Main steht. Für den Guss der Säule wurde das entsprechende Gipsmodell in drei Hauptabschnitte zerlegt, die als Grundlage für die „Vertikalen Motive“ dienten. Zwei der Stelen, das „Vertikale Motiv I“ und das „Vertikale Motiv III“, stehen in einem länglichen Wasserbecken und wirken, als würden sie direkt aus dem Wasser emporwachsen. Die polierten Bronzepartien spiegeln die Wasseroberfläche, die ursprünglich von kleinen Fontänen belebt wurde. Das „Vertikale Motiv II“ dagegen ist auf einem Sockel erhöht neben dem Wasserbecken positioniert. Diese gestalterische Anordnung kreiert ein dynamisches Wechselspiel zwischen den einzelnen Stelen. Leicht nach hinten versetzt, steht das „Vertikale Motiv III“ zwischen den anderen beiden Bronzen in der Ecke des Wasserbeckens. Vergleichbar mit dem „Vertikalen Motiv II“ entwickelt es sich aus einem breiten, scheibenartigen Standfuß, der sich nach oben verjüngt. Auf die schmale, gewundene Säule ist eine großflächige organische Form gesetzt, die auf der einen Seite goldpoliert ist, während die andere Seite dunkel patiniert erscheint. Als Gegenpart zu der großflächigen Polierung im oberen Drittel der Plastik, markiert Heiliger eine zweite, kleine polierte Fläche im schmalen Säulenschaft.

Wandplastik (Wandmal)

Im Februar 1970 lud die Deutsche Bank vier Künstler zu einem Wettbewerb für die Gestaltung eines Wandelements in der Kassenhalle des neuen Hauptverwaltungsgebäude in Frankfurt am Main ein. Bernhard Heiliger gewann diesen mit seiner dreiteiligen „Wandplastik“, die heute in der privaten Hochschule ESMT Berlin installiert ist. Die Komposition setzt sich aus drei großflächigen, abstrakten Bronzeflächen zusammen, die eine kleine kompakte Komposition rahmen. Die wellenförmige, glattpolierte Oberfläche der an der Wand schwebenden Plastik nimmt die Lichtreflexe der Umgebung dynamisch auf und spiegelt sie im Raum wider.

Doppeltorso II

Ab Ende der 1960er Jahre prägen polierte Bronzen Heiligers Werk, mit denen er zu einer neuen Form der Verlebendigung und Dynamisierung seiner Plastiken gelangte. Die Plastik „Doppeltorso II“ reiht sich in diese Werkphase des Künstlers ein. Als Basis dient eine quadratische Metallplatte, auf deren einen Ecke Heiliger die abstrakte Komposition herauswachsen lässt. In der glänzenden Oberfläche der Plastik spiegelt sich die Umgebung, die durch ihre wellige Beschaffenheit immer wieder gebrochen wird und aus jeder Perspektive einen anderen Eindruck darbietet.

Horus II

Horus, der ägyptische Gott des Himmels und des Lichtes, wird häufig als Falke oder stehender Mann mit Falkenkopf dargestellt. Zwar nimmt Heiligers gleichnamige Plastik dieses Motiv nicht unmittelbar auf, dennoch können Parallelen zum titelgebenden Gott gezogen werden: Der große, abstrakte, polierte Körper kann als Rumpf des Vogels verstanden werden. Eine kleine daran anschließende Gabelung der Bronze, gleich der Beine, stützt die Konstruktion. Von dort ragt ein langer, dünner, leicht gebogener Metallstab entlang der gebogenen Silhouette der Hauptform aufstrebend in die Höhe. Zudem spiegelt die polierte Bronze das Licht der Umgebung wider und greift so die Funktion von Horus als Gott der Sonne und des Lichtes auf.

Naissance d'une forme

Die kleine Bronzeskulptur „Naissance d'une forme“ zeigt eine goldglänzende Tropfenform, die in einen schmalen, konkav gewölbten, dunklen Quader eingelassen ist. Am oberen Ende des Tropfens ist der Quader geöffnet, sodass der Tropfen gleich eines Embryos als Geburt einer Form zu erkennen ist. Die unterschiedliche Oberflächenbehandlung der Bronze – der Kontrast zwischen der dunklen Patina und der glänzenden Polierung – verleihen der Arbeit ihre Ausdruckskraft.

Großer Phönix III

Die monumentale Plastik „Großer Phönix III“ markiert den Schlusspunkt der sogenannten „Bronzezeit“ in Heiligers Oeuvre – anschließend beschäftigte er sich mit anderen Materialien wie Eisen, Aluminium und Stahl. Ausgehend vom „Großen Phönix I“, der seit 1966 an der Nordseite des Germanischen Nationalmuseums in Nürnberg steht, entwickelte Heiliger den „Großen Phönix II“ sowie den „Großen Phönix III“, in dessen Oberflächen im Gegensatz zur ersten Version glattpolierte goldene Flächen hervortreten, die mit den porösen Partien der dunkel patinierten Bronze kontrastieren. Während das Gipsmodell des „Großen Phönix II“ bereits 1966 entstand, folgte ein erster Bronzeguss erst 1990: Der Mannheimer Fabrikant und Kunstsammler Peter Foerstner (1923–2021) ließ diesen bei der Glockengießerei Metz anfertigen und stiftete den Guss der Kunsthalle Mannheim. Als zwei Jahre später, 1992, ein weiterer Abguss bei der Berliner Gießerei Noack angefertigt werden sollte, traf der Gips des „Großen Phönix II“ beschädigt in der Gießerei ein, sodass Heiliger ihn überarbeitete. Aus dem daraus resultierenden veränderten Gipsmodell wurden insgesamt drei Bronzefassungen gegossen, welche sich heute im Museum Würth in Künzelsau, im Skulpturengarten der Bernhard-Heiliger-Stiftung sowie im Berliner Zollernhof, dem ZDF-Hauptstadtstudio, befinden.

Großer Phönix III

Die monumentale Plastik „Großer Phönix III“ markiert den Schlusspunkt der sogenannten „Bronzezeit“ in Heiligers Oeuvre – anschließend beschäftigte er sich mit anderen Materialien wie Eisen, Aluminium und Stahl. Ausgehend vom „Großen Phönix I“, der seit 1966 an der Nordseite des Germanischen Nationalmuseums in Nürnberg steht, entwickelte Heiliger den „Großen Phönix II“ sowie den „Großen Phönix III“, in dessen Oberflächen im Gegensatz zur ersten Version glattpolierte goldene Flächen hervortreten, die mit den porösen Partien der dunkel patinierten Bronze kontrastieren. Während das Gipsmodell des „Großen Phönix II“ bereits 1966 entstand, folgte ein erster Bronzeguss erst 1990: Der Mannheimer Fabrikant und Kunstsammler Peter Foerstner (1923–2021) ließ diesen bei der Glockengießerei Metz anfertigen und stiftete den Guss der Kunsthalle Mannheim. Als zwei Jahre später, 1992, ein weiterer Abguss bei der Berliner Gießerei Noack angefertigt werden sollte, traf der Gips des „Großen Phönix II“ beschädigt in der Gießerei ein, sodass Heiliger ihn überarbeitete. Aus dem daraus resultierenden veränderten Gipsmodell wurden insgesamt drei Bronzefassungen gegossen, welche sich heute im Museum Würth in Künzelsau, im Skulpturengarten der Bernhard-Heiliger-Stiftung sowie im Berliner Zollernhof, dem ZDF-Hauptstadtstudio, befinden.

Kugel im Sonnenwind

Heiligers Oeuvre kann in verschiedene Werkphasen unterteilt werden, die vor allem durch die Verwendung charakteristischer Materialien gekennzeichnet sind. Während er in den 1950er und 1960er Jahren vor allem mit Bronze arbeitete, experimentierte Heiliger in den 1970er Jahren mit verschiedenen Werkstoffen wie Aluminium und Polyester, bis er schließlich in seinem Spätwerk vorwiegend Eisen nutzte. Sein offener Schaffensprozess beinhaltet spätere Überarbeitungen sowie nachträgliche Betitelungen, die dem Rezipienten Hinweise für weitere Assoziationen geben. Grundlage für die Bronzeskulptur „Kugel im Sonnenwind“ bildet eine Arbeit aus den späten 1960er Jahren, in welcher der Künstler die Lichteffekte polierter Bronze austestete. Die Arbeit zeigt eine sich nach oben verjüngende Bronzeform, deren Oberfläche gewellt und poliert ist. In einer tropfenförmigen Aussparung steckt ein kleiner Stab, an dem eine Kugel befestigt ist. Die goldglänzende Oberfläche der Bronze reflektiert das einfallende Licht, welches durch die gewellte Struktur Schatten bildet und so die Kugel wie eine Sonne am Wolkenhimmel erscheinen lässt.

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