Der Flugdatenschreiber und der Stimmenrekorder sollen es nach einem Flugzeugabsturz ermöglichen, den Unfallhergang zu rekonstruieren. Sie sammeln während jeden Fluges Flug- bzw. Flugzeugdaten und zeichnen auf, was im Cockpit gesprochen wird. Auch wenn umgangssprachlich von einer Black Box gesprochen wird, sind die Geräte in der Regel in zwei signalfarbenen Behältern untergebracht. Diese sind gebaut, um enormen Aufprallgeschwindigkeiten, extremer Hitze und großem Wasserdruck standzuhalten. Nicht selten sind sie das einzige, was nach einem Unglück von dem Flugzeug übrig bleibt.
Die hier vorliegenden Exponate stammen aus der am 13.9.1997 verunglückten Open Skies-Maschine der Bundeswehr vom Typ Tupolew TU-154M. Sie wurden etwa drei Monate nach dem Flugunfall aus Wassertiefen von ca 650m Tiefe geborgen, ausgewertet und an das Museum auf dem Flugplatz Berlin-Gatow übergeben.
Es handelt sich um zwei zylinderförmige Teile mit einem Durchmesser von 30cm und einer Höhe von 24cm. Während der Datenschreiber -von Kratzern und Brandspuren abgesehen- noch weitgehend intakt wirkt, wurde der Deckel des Stimmenrekorders durch den Wasserdruck nach innen verbogen, die Außenhülle ist gerissen. Wie bei Maschinen des Herstellers Tupolew üblich, sind die Behälter auf russisch und auf englisch beschriftet. Bei der Auswertung wurden die Deckelinnenseiten mithilfe eines wasserfesten Filzstifts mit ‚Voice’ und ‚Data’ gekennzeichnet. Beide in den Behältern enthaltenen Magnetbandspeicher wurden bei dem Unglück beschädigt, konnten aber ausgewertet werden.
Abb. links: Magnetbandspeicher MLP-14-5 zum Flugdatenschreiber MSRP-64M-2
Abb. rechts: Magnetbandspeicher zum Cockpit Voice Recorder MARS-BM